„Ich erwarte ein körperliches und hartes Spiel“

- Das Doppelinterview mit Nicolej Krickau und Misha Kaufmann

Am Samstag gastiert die SG in Thüringen beim Aufsteiger ThSV Eisenach. Die Redaktion sprach mit den beiden Cheftrainern Misha Kaufmann und Nicolej Krickau über die anstehende Partie, den bisherigen Saisonverlauf und die anstehende Sommerpause.

Misha, die Saison neigt sich dem Ende zu. Wie zufrieden bist du mit der Saisonleistung deiner Mannschaft bis jetzt?
Misha Kaufmann: Dafür, dass uns alle Experten vor dem Saisonstart als sicheren Absteiger eingeordnet hatten, sieht es doch gut aus. Der Klassenerhalt ist greifbar. Wir haben 22 Pluspunkte, 5 Zähler Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. Mit vielem bin ich zufrieden, mit einigem aber nicht. Wir können noch mehr. Unsere junge Mannschaft entwickelt sich. Wir haben vieles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Mit unglaublicher Mentalität haben wir die Saison bestritten. Nun gilt es, die nächsten Schritte zu gehen.

Die Halle in Eisenach wird voll und hoffentlich laut sein, was für ein Spiel erwartet ihr? Worauf dürfen die Fans sich einstellen?
Misha Kaufmann: Die Halle wird voll und laut sein. Wie zu jedem unserer Heimspiele. Ein Radiosender hat kürzlich gemessen und festgestellt, der Thüringer Handballtempel, die Werner-Aßmann-Halle, ist die lauteste Halle. Wir werden emotional und mental alles geben, um Flensburg alles abzuverlangen. Kurzum, das, was man stets von uns erwarten darf, was uns auszeichnet.
Nicolej Krickau: Es wird ein kämpferisches Spiel, Eisenach hat eine starke Abwehr und verteidigt gerade zu Hause sehr gut. Wir wollen versuchen clever zu spielen und es gar nicht zu einer Abwehrschlacht kommen zu lassen. Wir haben momentan einen guten Flow in unserer Abwehr und dem Tempospiel, das wollen wir für uns nutzen und den Fans ein schnelles Spiel bieten. Ich erwarte ein körperliches und hartes Spiel.

Wo seht ihr die Stärken und möglicherweise auch Schwächen des Gegners?
Nicolej Krickau: Eisenach hat sehr viele Abwehrvariationen drauf, das ist ihre größte Stärke. Sie spielen viel offensive Abwehr, Grgic verteidigt auf der vorgezogenen Position überragend und wurde jetzt auch verdient zur Nationalmannschaft eingeladen. Sie haben über die Saison gesehen echt gute Ergebnisse erzielt. 
Misha Kaufmann: Es steht mir nicht zu, über die Schwächen unserer Gäste in der Öffentlichkeit zu sprechen. Ich beziehe mich auf die Stärken, und davon ist die SG Flensburg-Handewitt gespickt. In ihren Reihen steckt ganz viel individuelle Qualität. Man braucht ja bloß auf die Namen zu schauen. Im Kader steht das wohl beste Torwartgespann der Liga. Und davor agiert eine bärenstarke Abwehr, aus der die erste und zweite Welle ausgelöst wird. Uns erwartet eine riesige Herausforderung.

Seid ihr froh, dass des bald in die Sommerpause geht oder würdet ihr gerne noch länger spielen?
Nicolej Krickau: Wir wollen immer gerne Handballspielen! Wir brauchen keine Sommerpause.
Misha Kaufmann: Eine sehr intensive Saison neigt sich dem Ende. Na klar, da ist die Freude auf die Sommerpause, die tut auch den Knochen der Spieler gut. Regeneration ist angesagt. Sommerpause ist eigentlich handballfreie Zeit. Zeit, die ich für mich persönlich nutzen sollte. Doch ich liebe Handball. Deshalb wird die Sommerpause wohl am Laptop enden und ich werde mir Gedanken über Handball machen.

Nicolej, kannst du schon ein Fazit zu deiner ersten Saison mit der SG geben?
Nicolej Krickau: Es ist noch etwas zu früh, um endgültig was zu bewerten, dafür möchte ich erstmal die Ergebnisse am Ende der Saison abwarten. Insgesamt habe ich allerdings für mich persönlich sehr viel gelernt und natürlich nehme ich alle meine neuen Erkenntnisse mit in die nächste Saison. Jetzt liegt erstmal der volle Fokus auf Eisenach, dann auf den EHF Finals, dann auf Gummersbach, dann auf dem Bergischen HC und dann können wir eine ausführliche Bewertung machen.