Dem Gast aus Szeged merkte man zunächst an, dass er ernsthaft um die Chance auf den Gruppensieg kämpfte. Schnell hieß es 2:5. Und das trotz eines Keepers namens Benjamin Buric, der sofort zur Höchstform auflief und zwei Siebenmeter abwehrte. Der zweite brachte allerdings im Nachwurf den Erfolg für den ungarischen Vizemeister. Bei der SG erreichte Marius Steinhauser als erster die nötige Zielgenauigkeit. Holger Glandorf düste durch zum 6:5. Szeged bot nun seine Spielmacher Dean Bombac und Joan Canellas gleichzeitig auf. Die SG hatte noch Michal Jurecki, Simon Jeppsson sowie Jens Schöngarth in der Hinterhand und gewann immer mehr Oberwasser. Magnus Jøndal markierte mit einem Doppelschlag das 11:9. Als die Uhr bei 24:13 Minuten stoppte, winkte SG Coach Maik Machulla mit seiner grünen Karte einen Akteur auf das Spielfeld: Hampus Wanne. Mit einem Comeback-Siebenmeter meldete sich der Schwede zurück. Praktisch mit der Halbzeit-Sirene erhöhte Marius Steinhauser vom rechten Flügel auf 17:11.
Feiern statt zittern
Die SG war gewarnt: Erst am Sonntag hatte Szeged gegen Paris einen Sechs-Tore-Rückstand aufgeholt. Außerdem hatten die Hausherren bislang davon profitiert, dass Benjamin Buric mit einer 50-Prozent-Quote das Torhüter-Duell dominierte. Die Skeptiker wurden schnell beruhigt. Der Vorsprung schrumpfte nicht – er wuchs. Holger Glandorf und Simon Jeppsson trafen und bauten die Führung auf 23:15 aus. Die Begeisterung auf den Rängen nahm von Minute zu Minute zu. Die letzten 20 Minuten durfte Hampus Wanne nicht nur bei den Strafwürfen, sondern auch auf der linken Außenbahn ran. Die SG agierte nun mit neuen Rückraum-Besetzungen und zeigte dennoch einen souveränen Ritt. Da war die vierseitige Danke-Tour an die Fans ein uneingeschränkter Genuss.