Vor fast einer Dekade stieg die „Qatar Sports Investments“ als Hauptgeldgeber bei Paris Saint-Germain ein, und seitdem ist auch bei den Handballern der Triumph in der EHF Champions League das große Ziel. Angekommen sind sie noch nicht. 2017 gelang immerhin der Sprung ins Endspiel. Sonst war vier Mal im Halb- und drei Mal im Viertelfinale der Traum beendet. Diesmal versucht es der französische Meister mit Stabilität. Es gibt keinen Neuzugang – wenn man einmal vom jungen Rückraumspieler Sadou N`Tanzi absieht, der an Fenix Toulouse ausgeliehen war. Schon während der letzten Saison hatte man den quirligen Niederländer Luc Steins verpflichtet, da Nikola Karabatic wegen einer Knie-OP lange ausfiel. Der Top-Star ist inzwischen wieder in Bestform, schaffte es sogar noch, auf den französischen Olympia-Zug zu springen und kehrte aus Tokio mit Gold zurück. „Ohne Neuzugänge hatten wir einen Zeitgewinn“, erklärt Trainer Raul Gonzales. „Die Spieler kennen unser System und wissen, was ich von ihnen erwarte.“
Sieg und Niederlage zum Auftakt
Zwei Spieler ließ PSG ziehen. Viran Morros, inzwischen 37 Jahre alt, soll die Abwehr der Füchse Berlin festigen. Dylan Nahi landete in Kielce. Ist der talentierte Linksaußen so etwas wie die Vorhut? Im nächsten Sommer folgen Nedim Remili und Benoit Kounkoud nach Polen. Da Mikkel Hansen den dänischen Meister Aalborg verstärken wird und sich auch die beiden Torhüter Vincent Gerard und Yann Genty verabschieden wollen, stehen die Zeichen auf Umbruch. Bislang hat PSG bis auf die beiden Top-Torhüter Andreas Palicka (Rhein-Neckar Löwen) und Jannick Green (SC Magdeburg) noch keine Neuverpflichtungen präsentiert. Die aktuelle Truppe interessiert sich nur für den Erfolg in dieser Saison. Sie putzten in der Starligue Istres und Toulouse, verloren in der EHF Champions League zum Auftakt in Veszprém mit 31:34. Diese Niederlage bei einem der Mitfavoriten wurde nicht als Beinbruch gewertet. „Wie in jeder Saison ist es das Ziel, das Beste zu geben, im Wettbewerb so weit wie möglich zu kommen und das EHF FINAL4 in Köln zu erreichen“, sagt PSG-Manager Thierry Omeyer. Der ehemalige Weltklasse-Keeper ergänzt: „Diese Gruppe mit dem Titelverteidiger Barça ist sehr hart.“ Am Donnerstag fuhr PSG mit einem 41:30 über Dinamo Bukarest den ersten Sieg auf europäischer Bühne ein.