Was erwartet die SG?

- Im Portrait: Die Gruppe B der EHF European League

Am 25. Oktober beginnt die Gruppenphase der EHF European League. Die SG Flensburg-Handewitt trifft dabei auf fünf Gegner, gegen die sie noch nie oder nur vor langer Zeit gespielt hat. „Eine tolle Reise quer durch Europa mit interessanten Gegnern“, meinte Geschäftsführer Holger Glandorf unmittelbar nach der Auslosung. Eine erste sportliche Einschätzung des neuen internationalen Terrains.

PAUC Handball ist der Gruppenkopf. Die Ballwerfer von der Côte d’Azur wurden in der letzten Saison immerhin Dritter in der französischen Liga – vor Montpellier HB. Der Klub aus Aix-en-Provence hat einen illustren Kader beisammen. Gegen den portugiesischen Linkshänder Diogo Silva da Borges (FC Porto) und den tunesischen Kreisläufer Youssef Ben Ali (FC Barcelona) spielte die SG in der letzten Serie noch in der EHF Champions League. Dazu gesellen sich diverse französische Nationalspieler, unter anderem Romain Lagarde und William Accambray. „Da erwartet uns physisch ein sehr anspruchsvoller Gegner“, weiß SG Coach Maik Machulla. „Die französische Liga ist neben der LIQUI MOLY HBL die stärkste in Europa.“

Wiedersehen mit Oscar Carlén
Die kürzeste Auswärtsreise wird nur rund vier Stunden dauern. Sie führt in die Heimatstadt von Jim Gottfridsson. Für Ystads IF spielte er zwischen 2011 und 2013, dann wechselte er zur SG. Im Frühling wurde der Klub zum zweiten Mal schwedischer Meister. Die interessantesten Persönlichkeiten sitzen auf der Bank. Oscar Carlén, zwischen 2008 und 2011 im Rückraum der SG, fungiert als Chefcoach. Ex-Keeper Mattias Andersson, 2018 mit der SG deutscher Meister, wohnt in Südschweden und arbeitet als Torwart-Trainer. „Mit Spielintelligenz, Power im Angriff und einigen Talenten hat sich Ystad in Schweden ganz nach oben geworfen“, analysiert Maik Machulla.

Ein Trip nach Island
In Island gewann im Frühling einmal mehr der Rekordchampion Valur Reykjavik den Titel. Bekanntester Akteur ist der 37-jährige Schlussmann Björgvin Pall Gustavsson, der einst für den SC Magdeburg und den Bergischen HC das Tor hütete. „Die isländische Jugendarbeit ist beeindruckend, immer wieder schaffen starke Spieler aus diesem kleinen Land den Sprung an die Spitze“, weiß Maik Machulla. Für die SG ist es erst das zweite Mal, dass es auf die Vulkaninsel im Nordatlantik geht. 2008 gab es eine Begegnung mit Haukar Hafnarfjördur.

Illustre Truppe aus Benidorm
Als Touristen-Hotspot ist Benidorm bekannt. Normaler Weise zählt die Stadt nur rund 70.000 Einwohner, in der Urlaubszeit tummeln sich bis zu anderthalb Millionen Menschen an der Costa Blanca. Im Handball hat sich TM Benidorm inzwischen zu den besten Klubs in Spanien gemausert und lockt auch Spieler vom Balkan, aus Frankreich, Litauen oder Argentinien an. „Dieser Klub machte zuletzt große Schritt nach vorne und hat sich in Spanien nach vorne gekämpft“, hat Maik Machulla beobachtet.

Verstärkte Ungarn
Von den fünf Kontrahenten in der EHF European League kreuzten sich lediglich die Wege mit FTC Budapest schon einmal. Es war in der Saison 2011/12, als die SG den Europacup der Pokalsieger ergatterte. Damals hatte die SG im Achtelfinale klar die Nase vorn. Die Stars der Ungarn sind Spielmacher Mate Lekai und Linkshänder Zsolt Balogh. „Mit Kapital vom ungarischen Staat ist Budapest dabei, die Lücke zu Szeged und Veszprém zu verkleinern“, weiß Maik Machulla.