Was beim sächsischen Erstligisten abläuft, verfolgt Franz Semper immer etwas genauer als bei den anderen 16 Kontrahenten in der LIQUI MOLY HBL. Die Region ist seine Heimat, in Leipzig spielte er als Teenager wie auch als Jungprofi. Mit dem einen oder anderen aus seinem Ex-Klub pflegt der 25-jährige Linkshänder immer noch einen Kontakt und verabredet sich bei dieser Gelegenheit zu einem kurzen Bummel am Flensburger Hafen. Sportlich waren die Leipziger bis vor Kurzem die „Mannschaft der Stunde“ – bis eine Rückraumachse wegbrach. Konzentration, Motivation und Fokus muss die SG dennoch hochhalten, um weiter auf Kurs zu bleiben. „Wir dürfen im Angriff keine einfachen Fehler machen, denn Leipzig zählt vom Tempo her zu den Top drei in der Liga“, analysiert Franz Semper und warnt vor der Defensive mit dem kompakten Innenblock und den gefährlichen Außen: „Die klauen viele Bälle und produzieren technische Fehler.“ Pikant: Gegen den SC DHfK hat die SG zuletzt zwei Mal verloren. Am 4. Dezember gab es eine ärgerliche 30:31-Niederlage. „Damals sind wir teilweise gegen eine Wand gelaufen“, erinnert sich Franz Semper. „Danach stellten wir unsere Offensive etwas um, seitdem funktioniert es besser.“
Alles ist möglich
Seit Sommer 2020 zählt Franz Semper zum SG Kader. Zwei größere Blessuren warfen ihn zurück. „Ich bin körperlich wieder richtig fit“, erzählt er. „Ich brauche aber mehr Spielanteile, um den Rhythmus hundertprozentig zu finden.“ Im Moment sieht es im rechten Rückraum so aus: Magnus Rød ist die Nummer eins, Teitur Einarsson und der 16-malige deutsche Nationalspieler buhlen um den zweiten Platz. Noch spannender als so ein Positionsgerangel ist der Titelkampf. „Von Platz eins bis fünf ist alles möglich“, weiß Franz Semper. Daher soll gegen Leipzig nichts anbrennen, um mit guter Ausgangsbasis in das nächste Duell der LIQUI MOLY HBL zu gehen. Das ist das 108. Landesderby, das am 23. April in Kiel ausgetragen wird. Dazwischen schieben sich allerdings noch das REWE Final4 und das Viertelfinale in der EHF European League. Ein Wahnsinnsprogramm! Beim Abschlusstraining am Donnerstag fehlte der erkrankte Anton Lindskog. Derweil steht Positionskollege Simon Hald vor seinem Spiel Nummer 200 für die SG.
