Maik Machulla: „Wir stehen vor großen Herausforderungen“

- Im Gespräch

Fünf Wochen ruhte der Handball bei der SG Flensburg-Handewitt. Seit Montag herrscht wieder Hochbetrieb. Kurz vor der Abreise ins Trainingslager sprach die Redaktion mit Maik Machulla über Urlaub, die Vorbereitung und die neue Saison.

Maik, hast du dich im Urlaub gut erholt?
Maik Machulla: Meine Frau und ich hatten uns überlegt, gleich am Dienstag nach der Meisterschaftsfeier in den Urlaub zu fahren. In Griechenland angekommen stellte ich aber schnell fest, dass es nicht möglich war, von 100 auf null herunterzufahren. Es arbeitete noch alles. Ich wurde nachts mehrfach wach – vor Glücksgefühlen und Adrenalin. Später waren wir dann für eine Woche auf einer griechischen Insel – das war dann richtiger Urlaub.

Die Vorbereitung läuft. Gibt es einen Schwerpunkt?
Maik Machulla: Ja, ganz klar die Abwehr. Die größte Herausforderung wird es sein, Tobias Karlsson zu ersetzen. Zwar haben wir mit Johannes Golla, Anders Zachariassen und Simon Hald drei Akteure für den Mittelblock, aber auch etliche Fragen zu lösen – damit wir bis zum Saisonstart das Gefühl haben, wieder über eine stabile Deckung zu verfügen. Wer wird der neue Abwehrchef? Wer übernimmt Verantwortung, wenn wir taktisch etwas ändern? Wer deckt auf den Halbpositionen? Ich denke, wir werden erst einmal an der 6:0-Defensive arbeiten. Bei der 5:1-Formation sind uns mit Tobias Karlsson und Rasmus Lauge swchließlich sogar zwei Akteure weggefallen. Andererseits sehe ich dort in Simon Jeppsson einen guten Kandidaten für die Spitze. Wir werden viele Übungseinheiten für die Abwehrarbeit investieren, dabei viel sprechen und uns austauschen, damit jeder in seine Rolle findet.

Aufgrund der sensationell starken letzten Saison reden einige bereits von der nächsten Titelverteidigung…
Maik Machulla: Aller guten Dinge sind drei – ja, das habe ich auch schon gehört. Wir konzentrieren uns aber erst einmal auf die Vorbereitung. Sicherlich haben wir durch zwei Meisterschaften in Serie Selbstvertrauen getankt, doch der Top-Favorit sind wir nicht

Eine ganz andere Frage: Wer wird der neue Kapitän?
Maik Machulla: Ich werde im Trainingslager mit Jim Gottfridsson, Holger Glandorf und Lasse Svan sprechen. Es geht um eine sehr komplexe Aufgabe. Das Amt beinhaltet nicht nur Seitenwahl und Gespräche mit den Schiedsrichtern. Der Kapitän ist das Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer-Team. Auch offizielle Termine müssen wahrgenommen werden.

Welche Youngsters sind im Trainingslager dabei?
Maik Machulla: Niels Versteijnen ist unser 16. Mann. Jörn Persson fährt wie in der letzten Serie mit. Ich bin erstaunt, dass ein junger Spieler mit seinen Qualitäten keine Angebote von Zweitligisten erhält. Auch Marek Nissen ist dabei. Er soll einmal so ein Trainingslager und das Programm der Bundesliga-Handballer erleben.