Tag der Emotionen

- Niederlage rückte in den Hintergrund

Die SG Flensburg-Handewitt beendete ihr letztes Saison-Heimspiel mit einer Niederlage. Sie verlor gegen den Bergischen HC mit 21:24 (7:9). Das Ergebnis rückte aber schnell in den Hintergrund, da neben Marius Steinhauser, der mit vier Treffern bester Torschütze war, auch Hampus Wanne und Lasse Svan denkwürdige Abschiede erhielten.

Die Zeichen standen schon vor dem Anpfiff auf Emotionen. Die Nordtribüne überraschte mit einer Choreographie der „Superhelden“, während im Block K viele weiße Svan-Trikots zu sichten waren. Der Kapitän stand zum letzten Mal in der Startaufstellung einer Heimmannschaft. Dagegen saßen Hampus Wanne und Jim Gottfridsson, sonst Zimmergenossen bei den Auswärtsfahrten, Seite an Seite auf der Bank. Sie sahen, wie beide Teams gar nicht gut mit ihren Chancen umgingen. Emil Jakobsen trotzte zunächst diesem Trend und erzielte mit einem Hattrick das 3:1. Der BHC setzte auf lange Angriffe und nahm ein Team-Timeout, nachdem Gøran Sogard einen Nachwurf zum 6:4 genutzt hatte. Bei der SG kam Marius Steinhauser. Die Hausherren operierten nun mit sieben Feldspielern in der Offensive, schlugen daraus aber kaum Kapital. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid“, skandierten die Fans. Die größte Effizienz erreichten die Keeper – und perfekt war ein Halbzeit-Ergebnis aus der Handball-Steinzeit.

Nicht konstant genug
Kevin Møller hatte den Ball kurz vor dem Gang in die Kabine mächtig angesäuert auf den Boden geknallt. Das war nichts, dachte nicht nur der Keeper. Mit Wiederbeginn lief die SG letztmals in dieser Saison die Angriffe gen Nordtribüne. Die Durchschlagskraft war nun besser. Vor allem Franz Semper fand wiederholt die Lücken. Der Drei-Tore-Rückstand war schnell Makulatur. Mads Mensah lochte zum 11:11 ein. Nach einem erneuten Tief lautete der Spielstand 16:19. Lasse Svan tauchte am Kreis auf, verwandelte und löste riesigen Jubel aus. Simon Hald schaffte kurz darauf den Anschluss. Doch dann erwiesen sich mehrere Ballverluste als zu teure Hypothek. Kurzfristige Enttäuschung statt Jubel: Den Übergang zu den denkwürdigen Verabschiedungen hatte man sich anders gewünscht. Immerhin sorgte Marius Steinhauser mit einem Tor aus dem Rückraum für ein sportliches Abschiedsgeschenk. Und Sprechchöre „Lasse Svan“ erlebten eine Hausse, bis der Gehuldigte zu einem Strafwurf antrat. Leider nicht erfolgreich. Doch sehr bald sangen alle: „Einmal Flensburg, immer Flensburg!“ Dann begann die Abschiedszeremonie, in der nicht nur Lasse Svan (14 Jahre), Hampus Wanne (9 Jahre) und Marius Steinhauser (5 Jahre) für ihre langjährigen Leistungen Lobeshymnen und Präsente erhielten. Auch Dierk Schmäschke wurde bedacht. Der Geschäftsführer scheidet aus diesem Amt aus und wird ab Juli neuer SG Präsident.

SG Flensburg-Handewitt – Bergischer HC    21:24 (7:9)
SG Flensburg-Handewitt:
Møller (13 Paraden), Backhaus (bei einem 7m) – Golla (2), Hald (3), Hasenkamp (1), Svan (1), Steinhauser (4/1), Mensah (2), Søgard (2), Jakobsen (3/2), Semper (3), Lindskog
Bergischer HC: Rudeck (bei einem 7m, 1/1 Parade), Mrkva (8 Paraden) – Darj (5), Weck (1), Gunnarsson (3), Fraatz, Babak, Damm, Gutbrod, Arnesson (9/3), Bergner, Nikolaisen, Boomhouwer (3), Hansson, Stutzke, Schmidt (3) 
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben); Zeitstrafen: 0:2 Minuten (Schmidt 2); Siebenmeter: 6/3:3/3 (Jakobsen an Pfosten und Latte, Svan scheitert an Rudeck); Zuschauer: 5119
Spielverlauf: 0:1 (3.), 3:1 (7.), 4:3 (11.), 6:4 (19.), 6:7 (25.), 7:8 (29.) – 7:10 (31.), 9:10 (33.), 11:11 (39.), 12:12 (40.), 12:14 (40.), 13:16 (44.), 15:17 (46.), 16:19 (49.), 18:19 (50.), 18:23 (53.), 20:24 (56.)