Stolze Serien

- Ein besonderer Blick in die SG Historie

„The Winner takes it All” Dieser Abba-Klassiker erklingt immer nach dem Schlusspfiff, wenn die SG Flensburg-Handewitt einen Sieg eingefahren hat. Und diese Musik ertönt fast immer, da die „Hölle Nord“ zu den Bundesliga-Festungen schlechthin gehört. Einige stolze Erfolgsserien pflastern die Vereinsgeschichte. Erst kürzlich fiel eine 15 Jahre alte Bestmarke.

Am 25. Oktober ratterte folgende Meldung über die Presseagenturen: „Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt haben einen neuen Klubrekord aufgestellt. Das 32:22 über den Aufsteiger HSC 2000 Coburg war für die Norddeutschen der 40. Heimsieg in der Bundesliga in Serie.“ Inzwischen wurde diese Bestmarke sogar ausgebaut. Gegen Stuttgart, Göppingen, Essen und Erlangen reihten sich die Erfolge 41 bis 44 ein. Stolz war man aber bereits Ende Oktober wie Bolle. „Wenn man 40 Mal in Folge zu Hause gewinnt, bedeutet das auch, dass wir uns auf jeden Gegner sehr seriös vorbereiten und jeden Gegner sehr ernst nehmen“, erklärte SG Trainer Maik Machulla. Man muss schon weit zurückblicken, um eine Partie zu entdecken, nach der kein doppelter Punktgewinn gefeiert werden konnte. Es war am 26. Dezember 2017, als die SG in der Schlussphase ein 27:27-Remis gegen die TSV Hannover-Burgdorf rettete. Und noch ein Heimspiel zurück – es war am 10. Dezember 2017 – kassierten die Hausherren eine bittere 27:35-Pleite gegen den THW Kiel.

39 Siege zwischen 2003 und 2005
Die zitierte Pressemeldung zeigt natürlich auch, dass es einen alten Rekord gegeben haben muss. Wann gewann die SG 39 Mal in Folge? Das war vor rund anderthalb Dekaden. Am 20. September 2003 kassierten die Nordlichter eine epische 19:30-Pleite gegen den SC Magdeburg, schalteten dann den Turbo ein, wurden in jener Serie noch deutscher Meister und mussten erst am 20. Dezember 2005 wieder die Segel streichen. Damals verhinderten Verletzungspech und ein 32:34 gegen das einstige Spitzenteam des VfL Gummersbach den Abba-Hit.

Ein Kalenderjahr ungeschlagen
Es zieren weitere erstaunliche Serien die Vereinschronik. Zwei Partien beim SC Magdeburg rahmen die längste Erfolgsserie, unabhängig vom Heimvorteil, ein. Am 22. März 2018 verlor die SG an der Elbe mit 23:29, revanchierte sich dann mit etlichen Siegen und der Meisterschaft, ehe sie in die kommende Serie mit einem Rekordrausch startete. Am 21. März 2019 besiegte die SG die SG BBM Bietigheim mit 31:22, baute ihre Bilanz auf unglaubliche 48:0 Zähler aus und war exakt ein Kalenderjahr ungeschlagen. Sieben Tage später musste die SG nach Magdeburg reisen und verlor dort unglücklich mit 23:24. Saisonübergreifend wurden 32 Siege in Reihe notiert.

SG auch auswärts eine Macht
Auswärts ist es oft schwerer zu bestehen. Dennoch zauberte die SG auch auf fremden Parkett schon viele Siege in Serie. 15 waren es während der Erfolgswelle 2018/19. Rund drei Jahre zuvor waren es 18 Spiele ohne Niederlage. Nachdem die SG am 15. September 2015 eine überraschende 21:24-Niederlage in Wetzlar kassiert hatte, folgten neben zwei Unentschieden glatte 16 Siege. Der letzte zufällig wieder in Wetzlar. Schließlich riss am 13. November 2016 die Serie aufgrund eines knappen 23:24 beim THW Kiel. Viele werden sich noch erinnern. Mit dem Schlusspfiff vergab Anders Eggert einen Siebenmeter. Hätte dieser gesessen, wäre der Rekordtraum weitergegangen.