„Spätestens am 23. August alle zusammen“

- Interview der Woche mit SG Coach Maik Machulla

Während die Olympischen Spiele in Tokio noch laufen, trainiert der Rest der SG Flensburg-Handewitt bereits. Die Redaktion sprach mit SG Coach Maik Machulla über den aktuellen Stand und die nächsten Wochen.

Maik, hast du Zeit, die olympischen Spiele zu verfolgen? Hast du deine Spieler immer im Blick?
Maik Machulla: Ich sehe mir zumindest Ausschnitte von den Spielen an. Unseren Jungs gratuliere ich zu den Siegen. Manchmal frage ich auch etwas nach – wobei wir uns darauf verständigt haben, dass die Spieler sich melden, wenn etwas anliegt. Am meisten Gedanken mache ich mir um Anton Lindskog und Simon Hald, die seit zwei Wochen im Olympischen Dorf sind, aber kaum oder gar nicht spielten. Ich hoffe, die beiden konnten viel athletisch trainieren.

Wann werden die Olympia-Teilnehmer ins SG Training einsteigen?
Maik Machulla: Den günstigsten Zeitpunkt habe ich mit Michael Döring besprochen. Ich hätte alle Jungs gerne zeitig dabei, aber sie hatten zuletzt nur Handball, Handball und Handball im Kopf. Sie sollen Zeit für ihre Familien bekommen und etwas abschalten. Generell soll vom Ausscheiden bis zum Trainingsstart zwei Wochen Zeit zum Regenerien sein. Simon Hald und Anton Lindskog steigen wohl etwas früher ein. Spätestens am 23. August sind wieder alle zusammen. Ich hätte mir einen späteren Saisonstart gewünscht. Zwei oder drei weitere Wochen mehr hätten den Spielern gut getan. 

Wie wird bis zum 23. August die Vorbereitung aussehen?
Maik Machulla: Vormittags trainieren wir in der Duburghalle Handball, am Nachmittag gibt es Kraft- oder Laufeinheiten. Die Ergebnisse der Leistungsdiagnostik liegen uns vor, sodass wir danach vor allem das Lauftraining individuell gestalten können. Den Fokus werden wir zunächst stark auf Aaron Mensing ausrichten. Er soll schnell unser System verstehen und genau wissen, wo er zu stehen hat.

Wie geht es Gøran Søgard?
Maik Machulla: Mental war es sehr hart für ihn, auf die olympischen Spiele verzichten zu müssen. Noch immer tut es ihm weh, den anderen im Fernsehen zuzuschauen. Er ist nun in Stavanger. Er hat etwas Zeit für die Familie. Am 16. August wird er nach Flensburg kommen – als Patient. Seine Verletzung im Adduktoren-Bereich braucht viel Ruhe und Geduld. Bei handballspezifischen Bewegungen schießt der Schmerz wie ein Messerstich hinein. Das kann man nicht operieren, es geht nur mit Zeit.

Und Benjamin Buric und Franz Semper? Wie geht es den beiden?
Maik Machulla: Franz Semper kann uns hoffentlich zum Saisonstart helfen. Wenn es erforderlich ist, bekommt er auch vier Wochen mehr. Benjamin Buric durchlief ein Reha-Programm in Bosnien, hatte dann noch eine Woche Urlaub in Kroatien. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, weshalb wir ihn noch aus der größten Belastung heraushalten. Er sollte aber relativ schnell ins Handball-Training einsteigen können.