SG holt den Titel

- Toller Triumph gegen die Füchse Berlin

Der 26. Mai 2024 ist nun ein historisches Datum in der Vereinsgeschichte. Die SG Flensburg-Handewitt gewann ihren sechsten internationalen und ihren insgesamt 16. Titel. Im Endspiel der EHF European League schlug sie die Füchse Berlin mit 36:31 (15:14). 

Als Nicolej Krickau die verdunkelte Arena mit seinem Taktikbrett betrat, waren die Fans schon auf Hochtouren. Keine Frage: Der SG Anhang war in der Mehrheit. Und der war gleich obenauf, als Simon Pytlick das erste Tor erzielte. Der Däne bildete wie im Halbfinale zusammen mit Mads Mensah und Kay Smits die Startformation im Rückraum. Kevin Møller stachelte die Fans mit Paraden weiter an, seine Vorderleute allerdings mussten sich etwas in Geduld üben. Nach sieben torlosen Minuten hieß es 1:4. Nach dem Fehlstart skandierten die Schlachtenbummler: „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Es wirkte schnell. Emil Jakobsen verwandelte einen kuriosen Konter, den einen Lattentreffer der Füchse eingeleitet hatte. Johannes Golla erzielte den 7:7-Ausgleich. Es lief nun rund: Johan Hansen traf vom rechten Flügel zum10:8. Ekstase bei den SG Fans. Dann hatten die Füchse ihr Tief überwunden, es entwickelte sich ein packender Pokal-Fight, dem auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther beiwohnte. Jim Gottfridsson brach durch eine Lücke – das 15:14. Kevin Møller verteidigte die Halbzeit-Führung mit seinem zweiten gehaltenen Siebenmeter. Unter „Flensburg, Flensburg“-Rufen ging es in die Kabine.

Zwei rote Karten und blau-weiß-rot
Erwartungsvoll blickte der SG Anhang auf den zweiten Durchgang. Es knisterte vor Spannung. Die aufmerksame 6:0-Deckung und Kevin Møller stoppten den ersten Füchse-Angriff. Im Gegenzug erwischte Mijajlo Marsenic Simon Pytlick am Kopf und sah nach Video-Beweis die rote Karte. Die SG war obenauf. Johannes Golla traf vom Kreis, Emil Jakobsen drehte den Ball zum 19:16 ins Netz. „Ole, SGW!“, sangen die Fans. Doch der nächste Video-Beweis, und auch Jim Gottfridsson wurde disqualifiziert. Die SG musste sich kurz schütteln, kassierte das 20:20, hatte aber zum Glück genug Alternativen im Rückraum. Und eine Abwehr, die diverse Gegenstöße zündete. Einen vollendete Emil Jakobsen zum 25:23. Die SG Sympathisanten waren bester Stimmung. Lasse Møller und Lukas Jørgensen waren echte Trumpfkarten und warfen das 27:24 heraus. Die Füchse bissen sich weiterhin an der SG Deckung fest. Johan Hansen stürmte zum 31:26. Der „Pott“ nahm allmählich Formen an. Die letzten Minuten waren ein einziger Siegesrausch. Die SG gewann die EHF European League 2023/24.

Füchse Berlin – SG Flensburg-Handewitt     31:36 (14:15)
Füchse Berlin: Milosavljev (7 Paraden, 1 Tor), Ludwig (2 Paraden) – Wiede, Darj (1), Tollbring (7/2), Andersson (5), Lichtlein (4), Lindberg (5/1), Gidsel (6), Freihöfer, Langhoff, West av Teigum, Kopljar, Marsenic (2), Drux
SG Flensburg-Handewitt: K. Møller (13/2 Paraden) – Pytlick (6), Golla (3), Einarsson (1), Mensah, Gottfridsson (2), Jørgensen (6), Hansen (5), Horgen (n.e.), Pedersen, Zivkovic (n.e.), Jakobsen (7/3), Smits, Blagotinsek, L. Møller (6)
Schiedsrichter: Alvarez/Bustamente (Spanien); Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Marsenic 4, Langhoff 2, Gidsel 2 – Pytlick 2, Gottfridsson 2, Jakobsen 2, Jørgensen 2); Rote Karten: Marsenic (32., Foulspiel), Gottfridsson (37., Foulspiel); Siebenmeter: 5/3:3/3 (K. Møller hält zwei Mal gegen Lindberg); Zuschauer: 10.050
Spielverlauf: 0:1 (1.), 4:1 (8.), 5:3 (11.), 6:5 (15.), 7:8 (18.), 8:10 (21.), 10:10 (23.), 11:12 (24.), 13:12 (26.), 14:14 (29.) – 14:17 (34.), 16:18 (35.), 18:20 (39.), 20:20 (40.), 21:22 (42.), 23:23 (44.), 23:26 (47.), 25:27 (49.), 26:28 (50.), 26:31 (52.), 29:32 (55.), 30:33 (58.), 30:35 (60.)