Während der Europameisterschaft waren die Nationalteams wiederholt mit der Bahn unterwegs, jetzt benutzt auch der SG Tross dieses Verkehrsmittel: Am Samstag geht es mit dem Zug von Hamburg nach Mannheim. An Bord werden höchstwahrscheinlich 15 Profis sein. Zum ersten Mal dabei: Boris Zivkovic. Der österreichische Linkshänder ist spielberechtigt, absolvierte inzwischen die ersten beiden Übungseinheiten mit seinem neuen Team und steht als Backup für seinen isländischen Positionskollegen Teitur Einarsson zur Verfügung. Die ersten Grundzüge des Spielsystems sind dem Neuzugang vermittelt, alles Weitere soll ihm nach und nach nähergebracht werden – auch während der kommenden Fünf-Tages-Reise. „Boris hat sich bislang gut eingelebt, und ich habe das Gefühl, dass er seine Chance sieht“, meint SG Coach Nicolej Krickau. „Er ist auch ein guter Abwehrspieler, muss sich nach seinem Wechsel aus Polen aber erst einmal an die Geschwindigkeit der Bundesliga gewöhnen.“
Alles unter Kontrolle halten
Die SG nimmt nach dem klaren Erfolg gegen Bjerringbro-Silkeborg in der EHF European League definitiv einen positiven Elan mit. Ganz anders der kommende Gegner: Die Rhein-Neckar Löwen führten am Dienstag mit 17:12 in Zabrze, kassierten dann einen 5:15-Negativlauf und verloren beim polnischen Außenseiter mit 26:29. Nationalspieler Juri Knorr fehlte und soll bis Sonntag wieder fit sein. „Angeschossene Tiere sind die gefährlichsten, wir werden auf einen Gegner mit viel Feuer treffen“, glaubt Nicolej Krickau. „Eine risikobereite Mannschaft, viel Energie und eine volle Hallen können ein Cocktail ergeben, den wir unter Kontrolle halten müssen.“ Ein mahnendes Beispiel: der Fehlstart von Berlin. Wenn alles gut geht, können die SG Akteure in der Nacht zu Montag gewiss gut schlafen. Dann geht es mit dem Flieger von Frankfurt nach Serbien, wo am Dienstag die EHF European League auf dem Programm steht.