Ein gerissener Faden

- SG international zum ersten Mal geschlagen

Fünftes Spiel, erste Niederlage: Die SG Flensburg-Handewitt unterlag in der EHF European League den Kadetten Schaffhausen mit 24:25 (16:15). Während die Entscheidung um den ersten Platz in der Staffel E vertagt ist, steht fest, dass die SG nur mit 2:2 Punkten in die Hauptrunde einziehen wird. Johannes Golla und Johan Hansen erzielten jeweils fünf Tore.

Vor dem Spiel wuselte ein Lichtspektakel zur Einlaufzeremonie. Entsprechend beweglich präsentierten sich die Kadetten mit einer 5:1-Defensive. Davon ließ sich die SG zunächst nicht einschüchtern. Johannes Golla und Emil Jakobsen erzielten die ersten Tore des Tages. Im Vergleich zum Hinspiel wirkte bei den Gastgebern der Spanier Joan Canellas mit. Außerdem verzeichnete der Schweizer Meister deutlich mehr Torwart-Paraden. Mit einem 4:0-Lauf drehte er die Angelegenheit. Blaz Blagotinsek, sonst wie gewohnt ausschließlich mit Defensivaufgaben beauftragt, glich per Nachwurf zum 5:5 aus. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Als schon das Zeitspiel drohte, besorgte Mads Mensah mit dem 12:11 die erste Führung der Gäste seit Langem. Benjamin Buric ging kurz vor der Pause in den Kasten. Johan Hansen erhöhte mit seinem vierten Tor auf 15:13. Zur Halbzeit betrug der Vorsprung ein mickriges Törchen.

Ein 22:19 aus der Hand gegeben
Die Spannung entwich nicht aus der Partie. Eine Minute lang saßen beide Linkshänder der SG gemeinsam wegen einer Zeitstrafe auf der Bank. Kay Smits hatte sich ein Foul geleistet, der eingewechselte Teitur Einarsson traf kurz darauf den Kadetten-Keeper aus freier Position mit dem Ball am Kopf. In doppelter Überzahl hielt Benjamin Buric einmal, dann landete der Ball nach einem Gegenstoß der Kadetten zum 17:17-Ausgleich im leeren Gehäuse. Ein wirklicher Rückschlag war es nicht. Die SG zeigte nun die konsequenteren Angriffe und machte weniger Fehler. Einen Konter verwandelte Johannes Golla zum 22:19. Als dann Benjamin Buric einen Siebenmeter parierte, schien der Drops schon fast gelutscht. Doch plötzlich riss der Faden: Ganze neun Minuten glückte der SG kein Erfolgserlebnis mehr. Die Kadetten nahmen die Einladung an. Sie glichen nicht nur aus, sondern lagen 33 Sekunden vor Ultimo sogar mit 25:24 vorn. Ein technischer Fehler besiegelte die völlig unnötige Schlappe. Nur acht Tore im zweiten Durchgang waren einfach zu wenig. Die Kadetten feierten ihr Weiterkommen. Die SG kann den nicht ganz so wichtigen Gruppensieg erreichen, indem sie am kommenden Dienstag gegen Lovcen Cetinje einen Sieg einfährt. Anwurf in der Campushalle ist schon um 18.45 Uhr. Zuvor steht aber noch das Verfolger-Duell der LIQUI MOLY HBL gegen die MT Melsungen auf dem Programm, und zwar am Freitag um 20 Uhr.

Kadetten Schaffhausen – SG Flensburg-Handewitt    25:24 (15:16)
Kadetten Schaffhausen:
Pilipovic (17 Paraden) – M. Ben Romdhane (1), Matzken (3), Rikhardsson (5/2), Canellas (3), Hrachovec, Schopper, S. Ben Romdhane, Lier (2), Brücker, Pietrasik (6), Markovic, Maros, Obranovic (3), Herburger (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (8/1 Paraden, ab 25.), K. Møller (4 Paraden) – Golla (5), Einarsson, Mensah (1), Gottfridsson (3), Jørgensen (2), Hansen (5), Jakobsen (4/1), Smits (1/1), Blagotinsek (1), L. Møller (2)
Schiedsrichter: Brkic/Jusufhodzic (Österreich); Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Markovic 4, Obranovic 2 – Golla 2, Einarsson 2, Gottfridsson 2, Smits 2, Blagotinsek 2, L. Møller 2); Siebenmeter: 5/2:2/2 (Buric hält gegen Canellas, Rikhardsson wirft vorbei und trifft Pfosten); Zuschauer: 3198
Spielverlauf: 0:2 (3.), 4:2 (6.), 5:3 (9.), 5:5 (12.), 7:6 (14.), 9:7 (16.), 9:9 (18.), 11:10 (19.), 11:12 (23.), 12:14 (25.), 14:15 (28.) – 16:16 (31.), 17:17 (35.), 18:18 (40.), 18:20 (41.), 19:22 (45.), 22:22 (54.), 22:24 (56.), 24:24 (58.)