Am Freitag war Training bei der SG, eigentlich wie immer. Doch Maik Machulla muss derzeit viel improvisieren. Der SG Coach sah Jim Gottfridsson, Magnus Rød, Gøran Søgard und Lasse Møller nur als Zuschauer in einer Hallenecke. Ein mehr als respektabler Rückraum. „Wir können derzeit nicht so Handball spielen, wie wir es wollen und können im Training auch nicht taktisch arbeiten“, erklärt Maik Machulla. „Dennoch müssen wir eine Balance finden. Weiterhin wollen wir Spiele gewinnen und mit breiter Brust auflaufen.“ Mindestens für Hamburg droht Jim Gottfridsson auszufallen. Der Schwede hat eine Fußverletzung, die noch nicht näher diagnostiziert ist. Ausgerechnet der Regisseur, der in den letzten Monaten als steter Leuchtturm im Angriff operierte. „Damit schwinden die Optionen“, weiß Maik Machulla. An Rechtshändern für den Rückraum stehen nur noch die viel geforderten Mads Mensah und Aaron Mensing sowie Neuzugang Julius Meyer-Siebert im Aufgebot.
Die Suche nach den Automatismen
Gerade für die Neuzugänge ist es keine leichte Phase. Sie könnten denken: „Die SG war immer erfolgreich, aber jetzt kommen wir – und es läuft nicht.“ Maik Machulla bricht eine Lanze für die neuen Gesichter. Am Beispiel Aaron Mensing, der buchstäblich ins kalte Wasser geworfen wurde, erklärt er: „Mit ihm bin ich sehr zufrieden. Das Dinge nicht 100-prozentig funktionieren, ist völlig normal, wenn die Automatismen nicht sitzen.“ Und die werden gewiss nicht gefördert, wenn ständig Spieler verletzt fehlen. Ausgerechnet jetzt geht es gegen einen Gegner, der kein normaler Aufsteiger ist. Der HSV Hamburg entfernte sich mit einigen glatten Siegen mit Sieben-Meilen-Stiefeln aus dem Tabellenkeller. Ein Garant auch Keeper Johannes Bitter, der im Sommer zu seinem Ex-Klub zurückkehrte. Er ist der einzige aktuelle HSV-Akteur, der schon am 9. September 2015 gegen die SG antrat. Die Nordlichter reisten damals unter anderem mit Lasse Svan, Hampus Wanne, Jim Gottfridsson, Kevin Møller und Co-Trainer Maik Machulla an. Das Ergebnis damals: ein umkämpfter 22:21-Erfolg für die SG.