Punkteteilung im Spitzenspiel

- SG mit 31:31-Remis gegen Füchse Berlin

Gegentreffer in letzter Sekunde und damit der erste Punktverlust in der Liga in eigener Halle. In einem wahren Handballkrimi holte die SG Flensburg-Handewitt einen Zähler gegen Spitzenreiter Füchse Berlin. Unglücklich: das Gegentor zum 31:31-Endstand fiel erst in allerletzter Sekunde.

Im absoluten Topspiel des 23. Spieltages der LIQUI Moly Handball Bundesliga gab es zunächst eine freundschaftliche Geste. SG-Geschäftsführer Holger Glandorf, bester Feldtorschütze der Liga-Geschichte, überreichte Hans Lindberg, bester Torjäger aller Zeiten, ein Präsent. Der Däne verlässt die LIQUI MOLY HBL im Sommer nach 17 Jahren und kehrt in sein Heimatland zurück. Die Hölle Nord zollte ihm dafür großen Respekt. 

Danach wollten die Gastgeber keine Geschenke mehr verteilen, taten dies allerdings zunächst unfreiwillig doch. Wie scho bei der knappen 31:32-Niederlage vor zweieinhalb Wochen in der Hauptstadt gab es auch diesmal einige technische Fehler und ausgelassene Torchancen. So ähnelte die Partie ein wenig dem letzten Aufeinandertreffen. Die Füchse waren vorne, zwischenzeitlich sogar mit vier Toren (9:13/21.), und gaben den Ton an. Diesmal kämpfte sich die SG jedoch bereits vor der Pause zurück und konnte durch den überragenden Simon Pytlick ausgleichen (16:16 und 17:17). Nach dem sechsten Volltreffer des Dänen und 30 kampfbetonten Minuten ging es in die Kabine.

Im zweiten Durchgang gelang Lukas Jørgensen mit dem19:18 die erste Führung seit dem 1:0 zu Beginn der Partie. Doch sofort war der Vorsprung wieder weg und als es mit einem Zwei-Tore-Rückstand (24:26/45.) in die Schlussphase ging, nahm Flensburg-Coach Nicolej Krickau eine Auszeit. Diese zeigte Wirkung. Zwei Mal besorgte Johan Hansen den Ausgleich (26:26 und 28:28), bevor Emil Jakobsen einen 3:0-Lauf mit dem 29:28 (55.) abschloss. Die Halle kochte, die Menge tobte. Einzig die Chance, um auf zwei Tore wegzugehen wurde liegen gelassen - Hansen vergab. 

An Spannung waren die letzten Mieten nicht mehr zu überbieten und der vorweggenommene Polizeiruf an diesem Sonntag. Es war alles dabei. Zeitstrafen, ein vergebener Siebenmeter von Jakobsen, Emotionen, hitzige Diskussionen und am Ende zwei Videobeweis-Entscheidungen. Die letzte ergab Ballbesitz für die Gäste, denen in letzter Sekunde noch der Ausgleich gelang.

SG Flensburg-Handewitt - Füchse Berlin 31:31 (17:17)
SG Flensburg-Handewitt: Buric, K. Møller - Pytlick (6), Golla (3), Einarsson (2), Mensah Larsen, Gottfridsson (1), Jørgensen (6), Hansen (3), Horgen, Pedersen, Zivkovic, Jakobsen (8/5), Blagotinsek, L. Møller (2)
Füchse Berlin: Ludwig, Milosavljev - Darj, Tollbring (3/3), Andersson (5), Lichtlein (1), Lindberg (7/4), Gidsel (9), Freihöfer, Langhoff, West av Teigum, Kopljar, Jacobs, Marsenic (4), Drux (2)
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies; Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Golla 2, Einarsson 2, Gottfridsson 2, L. Møller 2 - Kopljar 2, Langhoff 2, Marsenic 2); Siebenmeter: 6/5:9/7 (Buric und K. Møller halten gegen Lindberg - Jakobsen scheitert an Milosavljev); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)