„Mit offensiver Abwehr an Fahrt gewonnen“

- Die Stimmen zum Landesderby in Kiel

Das 101. Landesderby ist Geschichte. Es ging an den THW Kiel. Die Zuschauer sahen eine Partie mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten, wobei es für die SG Flensburg-Handewitt nach der Pause besser lief. Die O-Töne.

Maik Machulla, SG Trainer: „Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben nicht über 60 Minuten das Niveau erreicht, das man braucht, um in einem Landesderby zu punkten. Wir sind mit Mut und Selbstvertrauen angereist, mir fehlte dann aber die Bereitschaft und Aggressivität in der Abwehr. Und der Angriff war mir nicht konsequent genug. In der Pause haben wir über einige Dinge gesprochen und mit einer offensiven Abwehr eine größere Aggressivität erlangt. Ich bin stolz, wie meine Mannschaft dann agiert hat; in Kiel kann man auch ganz schnell eine richtige Reise kriegen. Ab der 50. Minute hätten wir den THW noch mehr zum Nachdenken bringen müssen. Wir werden aus diesem Spiel auch positive Dinge mitnehmen.“

Jim Gottfridsson, SG Rückraumspieler: „Ich glaube, dass 80 Prozent unserer technischen Fehler, von mir begangen wurden. Ich hoffe, mir passiert so ein Tag nicht mehr wieder. Aber so etwas kann natürlich im Sport vorkommen. Wir haben nun gegen Kiel verloren, aber bei uns in Flensburg werden wir nicht die Köpfe in den Sand stecken. Kiel ist Titel-Favorit dieses Jahr. Wir kämpfen einfach weiter und wollen in allen Bereichen besser werden.“

Filip Jicha, THW-Coach: „Die erste Halbzeit war die beste unter meiner Leitung. Die Spieler brachten mit viel Elan den Angriff der Flensburger in Situationen, wo wir sie auch haben wollten. Gleich nach der Pause hat meine Mannschaft so reagiert, wie sie es in den ersten 30 Minuten nicht getan hätte. Mit der 5:1-Abwehr kam die SG in Fahrt. Unsere 30 Minuten guten Handball waren binnen fünf Minuten weg. Danach hat meine Mannschaft Ruhe bewahrt und einen Riesencharakter bewiesen.“

Dierk Schmäschke, SG Geschäftsführer: „Wenn wir beim 20:20 in Führung gegangen wären, dann wäre Kiel ins Wanken geraten. Am Ende waren es unsererseits ein paar Fehler zu viel.“

Viktor Szilagyi, THW-Geschäftsführer: „Mir hat sehr gut gefallen, wir dieses Spiel angegangen sind. Durch die 5:1-Abwehr ist dann die Qualität der SG deutlich geworden. Da haben wir uns nicht gut bewegt. Aber es war beeindruckend, wie die Mannschaft sich da selbst rausgezogen hat. Es war ein tolles Derby mit viel Taktik.“

Martin Schwalb, Sky Experte: „Kiel war die kompaktere Mannschaft. Flensburg ist nach der Halbzeit zwar gut zurückgekommen, was auch sehr gefährlich für Kiel war. Aber am Ende haben die Kieler dieses Spiel, über die Abwehr heraus, verdient gewonnen. Die aktuelle Tabellensituation zeigt, dass nun für alle Teams noch alles möglich ist. Wir können uns auf viele gute Spiele freuen.“