Magische 14 Jahre

- Die Rekordspieler der SG

In der langen Vereinsgeschichte der SG Flensburg-Handewitt gibt es nur fünf Spieler, die mehr als 500 Partien absolviert haben. Und bis vor Kurzem hatte nur ein einziger die 600er-Schallmauer durchstoßen: Lars Christiansen. Jetzt hat er Gesellschaft bekommen. Lasse Svan bringt es auf 609 Pflichtspiele für die SG.

Der Rechtsaußen sorgte vor wenigen Wochen für Bewegung auf dem Rekordspieler-Treppchen. Er zog an Jan Holpert vorbei. Interessant: Das Spitzenreiter-Trio steht weiterhin in Diensten der SG. Lasse Svan natürlich als Spieler, Lars Christiansen als „Head of Sport Development“ und Jan Holpert als Torwart-Trainer. So kommt es natürlich häufiger vor, dass alle drei gemeinsam in der Halle sind – gerade beim Training trennt sie oft nur wenige Meter. Und kurios: Für alle drei dieser Spieler scheint die 14 magisch zu sein. Von 1993 bis 2007 hütete Jan Holpert das SG Gehäuse, von 1996 bis 2010 warf Lars Christiansen seine 3996 Tore, und Lasse Svan, der seit 2008 ein SG Trikot trägt, hat einen gültigen Vertrag bis 2022. „Ich weiß noch, wie ich mich beim Abschiedsspiel von Lars Christiansen mit Anders Eggert und Thomas Mogensen über diese Zeitspanne unterhielt“, erzählt der Rechtsaußen. „14 Jahren in dieser Liga, in einem Verein und auf einem so hohen Niveau – das klang für uns unglaublich. Ich hatte nicht ernsthaft daran gedacht, dass ich selbst in eine solche Lage kommen würde.“

Große Vereinstreue, kaum Verletzungen
Die drei Rekordspieler teilen das positive Schicksal, kaum verletzt gewesen zu sein. Dennoch ergeben sich bei ihrer Gesamtzahl der Einsätze Unterschiede. Jan Holpert bestritt anfangs zwei Spielzeiten ohne Europapokal. Da kamen nur 35 Spiele in einer Saison zusammen. In der Serie 2003/4 wurden der Torwart und Lars Christiansen deutscher Meister und drangen bis ins Endspiel der Champions League vor. 55 Einsätze in einer Saison waren damals Neuland, für Lasse Svan ist es inzwischen ein normales Pensum. „Tatsächlich sind meine 596 Einsätze nur eine Zahl“, sagt Jan Holpert. „Sie zeigt aber nicht nur, dass man sehr lange für einen Verein spielte, sie ist zugleich auch eine Wertschätzung für die SG, der man als Spieler viel schenkte.“

Zwei Dänen an der Spitze
Lars Christiansen ist stolz darauf, in den Rekordbüchern der SG zu stehen. „Ich habe diesen Verein tief in meinem Herzen und freue mich, dass ich seit einiger Zeit auch wieder Teil der SG bin.“ Ihn stört es nicht, dass Lasse Svan in der kommenden Saison an ihm vorbeiziehen dürfte. „Ich gönne es ihm“, sagt die Linksaußen-Legende. „Rekorde sind ja auch dafür da, dass sie irgendwann gebrochen werden. Außerdem freue ich mich, dass er mir von einem Landsmann abgejagt wird, der sich genauso mit der SG verbunden fühlt wie ich.“ Mit Lasse Svan spielte er einst gemeinsam in der dänischen Nationalmannschaft, zwischen 2008 und 2010 zwei Jahre bei der SG. Nun sieht man sich wieder regelmäßig. „Ein herausragender Spieler und Mensch“, sagt Lars Christiansen. Auch Jan Holpert findet nur positive Worte über Lasse Svan: „Er hat eine unheimlich gute Art, Menschen mitzunehmen. Er leistet viel, ist bodenständig und angenehm.“ In Handewitt wohnt man nicht weit auseinander, was ein Nährboden für den Small-Talk ist. Lasse Svan ist Olympiasieger, Welt- und Europameister. Er gewann die Champions League, die deutsche Meisterschaft und den DHB-Pokal – also eigentlich alles, was erreichbar ist. Dennoch kämpft er weiterhin verbissen um die Titel, hing sich zuletzt gegen Aalborg voll rein und war sehr enttäuscht, dass es dennoch nicht ganz reichte. Und wenn er irgendwann zum Rekordspieler der SG avanciert, dann wird ihn das gewiss besonders stolz machen. Lasse Svan: „Die SG war immer mein Verein – schon als ich früher in Dänemark die Spiele am Fernseher verfolgte.“