Krimi in Melsungen

- Viele Torwart-Paraden beim 25:25

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt bei der MT Melsungen ungeschlagen. Eine Woche vor dem REWE Final Four, bei dem es wieder gegen die Hessen geht, erreichte sie in der LIQUI MOLY HBL ein 25:25 (10:13). Bester Torschütze war Simon Pytlick mit sechs Toren. Teitur Einarsson, Johannes Golla und Mads Mensah trafen jeweils vier Mal.

Es war ziemlich warm in der Kasseler Messehalle, die mitgereisten Fans der SG waren sogar richtig heiß. „Flensburg, Flensburg“, skandierten sie. Die 6:0-Abwehr mit Johannes Golla und Blaz Blagotinsek im Mittelblock brachte Melsungen gleich an den Rand des passiven Spieles. Kevin Møller kam zu einer ersten Parade, und im Gegenzug sorgte Simon Pytlick für eine erste Duftnote. Nach zwei Gleichständen erhöhte Jim Gottfridsson mit einem feinen Wurf auf 4:2. In Überzahl sind Ballgewinne besonders kostbar: August Pedersen legte den Ball unbedrängt zum 7:4 ins verwaiste Gehäuse. Dann verwarfen aber Lasse Møller und Johan Hansen jeweils einen Siebenmeter. Plötzlich war wieder alles offen, und beim 8:7 lag erstmals die MT Melsungen vorn. Die Chancenverwertung rauschte in den Keller. Die SG blieb neun Minuten ohne eigenes Tor. Dann traf Mads Mensah, aber die erlösende Wirkung blieb aus. Es dauerte erneut lange, dieses Mal sieben Minuten, bis zum nächsten Erfolgserlebnis. In dieser Phase ließ auch August Pedersen einen Strafwurf aus. MT-Keeper Nebojsa Simic lag da bereits bei elf Paraden. Angesichts dieser Durststrecken war das 10:13 fast noch ein gutes Resultat.

Eine Berg- und Talfahrt
Benjamin Buric stand nun zwischen den Pfosten und brachte bei einem Siebenmeter gleich seinen Körper an den Ball. Überhaupt startete die SG gut in die zweite Hälfte. August Pedersen schaffte vom linken Flügel den Anschluss. Teitur Einarsson glich mit einem Hammer aus. 13:13! Melsungen warf erst nach sechs Minuten den ersten Treffer. Simon Pytlick brachte die SG mit einem gewaltigen Satz erstmals in der zweiten Hälfte in Führung. In Griff bekamen die Nordlichter die Partie aber nicht. Als sein Team mit 16:18 zurücklag, intervenierte Nicolej Krickau mit einem Team-Timeout. Danach lief es kurzfristig besser, zumal Benjamin Buric seinen Vorderleuten den Rücken freihielt. Simon Pytlick besorgte mit einem Doppelschlag das umjubelte 19:18. Doch diese Partie hatte viele Wendungen. Nach einem 0:4-Lauf sah es plötzlich sehr schlecht aus, nach einem von Johan Hansen abgeschlossenen Gegenstoß wieder besser. Und nach einem Gewaltwurf von Simon Pytlick hieß es 22:22. Was für ein Krimi! Die letzte Minute war angebrochen, als Nicolej Krickau seine Jungs zu einer Auszeit zusammentrommelte. Mads Mensah agierte im rechten Rückraum und schoss den Ball ins linke Eck. Mit 25:24 lag die SG nun vorn. Melsungen hatte noch 24 Sekunden. Einmal hatte Johannes Golla eine tolle Block-Aktion, doch im zweiten Anlauf schaffte Ivan Martinovic noch den Ausgleich. 25:25 – so hieß es auch schon im November 2022, als die SG letztmals in Kassel gastierte.

MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt 25:25 (13:10)
MT Melsungen: Simic (20/3 Paraden) – Kühn, Balenciaga, Mandic (1), Sipos, Kristopans (3), Ignatow, Drosten, Jonsson (7), Arnarsson (3), Wolf, Aho (4), Martinovic (7), Kastening
SG Flensburg-Handewitt: Buric (8/1 Paraden, ab 31.), K. Møller (5 Paraden) – Pytlick (6), Golla (4), Einarsson (4), Mensah (4), Gottfridsson (3), Jørgensen, Hansen (2), Pedersen (2), Zivkovic, Blagotinsek, L. Møller
Schiedsrichter: Kuttler/Merz (Meckenbeuren/Oberteuringen); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Sipos 2, Kristopans 2, Martinovic 2 – Einarsson 2, Mensah 2, Blagotinsek 2, Jørgensen 2); Siebenmeter: 1/0:3/0 (Buric hält gegen Martinovic – L. Møller, Hansen und Pedersen scheitern an Simic); Zuschauer: 4491
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:2 (6.), 2:4 (7.), 4:5 (10.), 4:7 (13.), 8:7 (20.), 8:8 (22.), 11:8 (26.), 12:10 (30.) –  13:13 (35.), 14:15 (38.), 16:15 (40.), 18:16 (43.), 18:19 (47.), 22:19 (52.), 22:23 (57.), 24:24 (59.)