Vor einer so großen Kulisse spielte die SG Flensburg-Handewitt seit dem 8. März 2020 nicht mehr. Damals in Berlin, jetzt in Kiel. Während die „Zebras“ mit voller Kapelle antraten, startete SG Coach Maik Machulla notgedrungen mit einem Rechtshänder im rechten Rückraum. Der THW legte großes Tempo vor, nutzte die ersten fünf Angriffe hundertprozentig. Dann kam die SG in die Partie. Hampus Wanne verwandelte einen Siebenmeter zum 5:5-Ausgleich und hatte beim 7:7 sogar die Chance zur Führung. Doch diesmal blieb Niklas Landin der Sieger im Schütze-Torhüter-Duell. Danach rauschten die Hausherren davon und ließen sich auch durch ein Team-Timeout nicht stoppen. Plötzlich hieß es 15:9. Inzwischen war Kevin Møller zwischen die Pfosten gegangen. Als der Däne sich das eine oder andere Mal auszeichnete, holten seine Vorderleute etwas auf.
Die Wende blieb aus
Der Vier-Tore-Rückstand zur Pause war natürlich eine große Hypothek. Aber als Jim Gottfridsson kurz nach Wiederbeginn auf 15:18 verkürzte, schien dennoch alles möglich. Ebenso als Lasse Svan per Gegenstoß nachlegte. 17:20! Dann antwortete aber der THW. Maik Machulla zuckte zwar zum zweiten Mal an diesem Nachmittag die grüne Karte, aber es half nichts. Mit einem 6:0-Lauf zogen die Kieler auf 26:17 davon – der Tiefpunkt der Partie. Der THW rotierte kräftig, hatte im zweiten Durchgang einige frische Kräfte auf der Platte. Bei der SG waren die Möglichkeiten indes begrenzt. Anton Lindskog und Simon Hald bildeten nun den Abwehr-Mittelblock, während der A-Jugendliche Oscar von Oettingen im rechten Rückraum stürmte und sogar zwei Tore erzielte. Ein paar Lichtblicke, aber der große Jubel blieb in Kiel.