Johannes, wie lange dauert üblicher Weise ein Training?
Johannes Golla: Das ist schon sehr unterschiedlich. Heute war es sehr lang und dauerte zwei Stunden und ein bisschen. Wir hatten ja kein Training unmittelbar vor einem Spieltag. Deshalb kamen auch ein paar Krafteinheiten dazu. Brutto ist so eine Übungseinheit übrigens noch länger. Bereits um 9 Uhr bin ich in der Duburghalle und bereite alles in Ruhe vor, ehe es um 10 Uhr losgeht. Danach gibt es noch ein paar Gespräche, sodass ich häufig erst gegen 13.30 Uhr wieder zu Hause bin.
Was am Training gefällt dir am besten?
Johannes Golla: Ich trainiere sehr gerne. Es gibt nichts, was mir nicht gefällt. Am meisten Spaß bringt mir das kurze Fußballspiel zum Aufwärmen. Jung gegen Alt – das hat immer einen kleinen Wettkampf-Charakter.
Trainierst du wirklich jeden Tag?
Johannes Golla: Auch wenn wir mal nicht in der Halle oder zum Kraft-Training sind, halte ich mich mit ein paar Übungen fit und trainiere für mich selbst. Es gibt nur ein paar Tage im Urlaub, an denen man abschaltet und nichts macht.
Lass uns etwas über die Europameisterschaft sprechen. Wie fällt deine sportliche Bilanz mit etwas Abstand aus?
Johannes Golla: Wenn man nur auf das Ergebnis schaut, können wir zufrieden sein. Die drei Mannschaften, die vor uns stehen, waren auch besser. Wenn man aber genauer hinterfragt, wie die Platzierung zu Stande gekommen ist, fallen zwei weitere Spiele auf, die wir nicht gewinnen konnten: gegen Österreich und gegen Kroatien. Vor dem letzten Hauptrunden-Spiel gegen Kroatien waren wir bereits für das Halbfinale qualifiziert. Da merkte man schon in der Kabine, dass bei allen die nötige Anspannung abgefallen war. Wenn man in seinem Heimatland im Halbfinale steht, dann träumt man natürlich von mehr. Gegen Dänemark waren wir in der ersten Halbzeit stark, es reichte aber nicht für 60 Minuten. Gegen Schweden war es anders herum, und wir waren in der ersten Hälfte nicht stark genug.