Es gibt nur wenige Erstliga-Handballer, die ihre gesamte Profi-Karriere für einen und denselben Verein spielen. Einer von ihnen ist Tim Kneule. Das Rückraumass wechselte 2006 vom unterklassigen TV Neuhausen zu Frisch Auf Göppingen und erreicht zum Ende der Saison die „Profi-Volljährigkeit“ – und hört auf. „Der Fokus verschiebt sich in Richtung Familie, und mein Studienabschluss steht unmittelbar bevor“, erklärt der 37-Jährige, der im Februar sein 500. Bundesliga-Spiel für die Schwaben bestritt. Tim Kneule gewann mit Frisch Auf gleich vier Mal den EHF-Pokal, doch in dieser Saison sind die Süddeutschen nicht auf der europäischen Bühne aktiv. Ein internationales Comeback zur nächsten Saison ist eher fraglich, denn der Traditionsklub bewegt sich derzeit an der Schwelle zur einstelligen Tabellenregion. Das heißt aber nicht, dass die Göppinger nicht über einen starken Kader verfügen. Linksaußen Marcel Schiller ist der erfahrene Goalgetter. Auch im Rückraum gibt es mit Josip Sarac, David Schmidt, Sebastian Heymann, Erik Persson oder Jaka Malus viel internationale Klasse – zusammen mit Tim Kneule.
Schon eifrige Planungen für 2024/25
Während diese Saison wohl im Mittelfeld ausklingen wird, rückte die nächste frühzeitig in den Fokus. Bereits im November teilte Frisch Auf mit, den Vertrag mit Trainer Markus Baur nicht verlängern zu wollen. „Den Entschluss fassten wir nach einer eingehenden Analyse der sportlichen Leistungen und Ergebnisse der letzten Wochen und Monate“, erklärte Geschäftsführer Gerd Hofele. Kurz darauf stand der Nachfolger fest: Benjamin Matschke, bereits Trainer bei den Eulen Ludwigshafen und bei der HSG Wetzlar, übernimmt ab Sommer das Kommando. Der 41-Jährige wird eine veränderte Mannschaft vorfinden. Nicht nur Tim Kneule beendet seine Karriere, mit dem Halblinken Sebastian Heymann und Kresimir Kozina gehen zwei langjährige Leistungsträger. Im Tor setzen die Schwaben auf den Niederländer Bart Ravensbergen und Youngster Julian Buchele, während der Kontrakt des routinierten Kroaten Marin Sego ausläuft. Zudem stehen die Transfers des Isländers Ýmir Örn Gíslason, des Niederländers Rutger ten Velde, des Dänen Victor Kløve sowie der drei Schweden Ludvig Hallbäck, Ludvig Åström und Oskar Sunnefeldt fest.