Herbst-Sonntag mit bunten Elementen

- SG behauptete sich relativ sicher gegen Balingen

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt zu Hause weiterhin eine Macht. Sie gewann am Sonntagnachmittag mit 32:28 (15:14) gegen den HBW Balingen-Weilstetten und verbesserte sich in der LIQUI MOLY HBL damit auf 12:6 Punkte. Die besten Torschützen waren Teitur Einarsson (7), Simon Pytlick (6) und Emil Jakobsen (6/2).

Als das Licht nach der Einlauf-Zeremonie wieder anging, zeigte sich, dass Jim Gottfridsson das Schlusslicht bildete – die SG hatte also wieder einen Profi mehr zur Verfügung. Im Rückraum konnte die SG deshalb mehr rotieren. Zwar steuerte Mads Mensah die ersten Angriffe, aber schon nach drei Minuten tauchte Jim Gottfridsson das erste Mal auf dem Spielfeld auf. Die 6:0-Abwehr knüpfte an den Leipzig-Auftritt an. Erst nach fast sieben Minuten ließ sie den ersten Gegentreffer zu. Dann taute der Gast aus Balingen auf. Beim 5:5 hatten sie ihren 0:3-Fehlstart repariert. Teitur Einarsson mit viel Sprungkraft, Emil Jakobsen mit viel Gefühl – die SG erzielte schöne Tore. Balingen hielt mit einem Kempa-Trick dagegen. Beim 11:11 nahm Nicolej Krickau ein Team-Timeout. Die „Hölle Nord“ skandierte: „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Danach trafen Emil Jakobsen von der Siebenmeter-Linie und Lasse Møller aus dem Rückraum. Auch Jim Gottfridsson war kurz vor der Pause zwei Mal zur Stelle. Aber so richtig absetzen konnte sich die SG nicht.

Zwei rote Karten stoppten die SG nicht
Mit Wiederbeginn stand Benjamin Buric im Kasten. Der Bosnier hielt gleich einen Siebenmeter und heizte die „Hölle Nord“ so richtig an. Simon Pytlick sorgte im Gegenzug für den ersten Treffer des zweiten Durchgangs. Teitur Einarsson hatte einige gute Aktionen und erntete viel Szenenapplaus. Die Abwehr stand: Einen Gegenstoß vollendete Emil Jakobsen zum 21:17. Die SG hatte alles im Griff. Der kaum zu bremsende Teitur Einarsson erhöhte auf 26:21. Dann kassierte Johannes Golla nach einer unglücklichen Szene die rote Karte. Diesen Schock verdauten die Gastgeber gut. Mads Mensah schloss trocken zum 27:22 ab, musste aber kurz darauf auch das Spielfeld verlassen: Er traf mit einem Wurf den Balinger Keeper Mohamed El-Tayar am Kopf und bekam dafür eine Zeitstrafe: leider seine dritte. Angesichts dieses personellen Aderlasses hofften die Süddeutschen noch einmal. Sie nahmen eine Auszeit, doch verloren direkt danach den Ball. Jim Gottfridsson marschierte davon und machte mit dem 31:25 endgültig alles klar. Nach dem Schlusspfiff konnte der fünfte Heimsieg der Saison gefeiert werden. Die Fans bejubelten besonders Teitur Einarsson, während die Väter in der Mannschaft ihre Kinder zu sich holten. Und am Dienstag geht es weiter: um 20.45 Uhr in der EHF European League gegen die Kadetten Schaffhausen.

SG Flensburg-Handewitt – HBW Balingen-Weilstetten    32:28 (15:14)
SG Flensburg-Handewitt:
Buric (6/1 Paraden, ab 31.), K. Møller (5 Paraden) – Pytlick (6), Golla, Einarsson (7), Mensah (5), Gottfridsson (5), Jørgensen (1), Hansen (1), Horgen, Jakobsen (6/2), Blagotinsek, L. Møller (1)
HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (13/1 Paraden), Ruminsky (3/1 Paraden, ab 50.) – Grahovac (4), Leimeter (3), Prantner (2), Huber (4), Ingason (1), Gretarsson (1/1), Danner (1), Müller (1), Schoch (2), Flügel (1), Saueressig (1), Volz (5), Heinzelmann (2)
Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen (Trebur); Zeitstrafen: 12:4 Minuten (Mensah 6, Golla 2, Einarsson 2, Pytlick 2 – Schoch 2, Heinzelmann 2); Rote Karten: Golla (46., Foulspiel), Mensah (50., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 4/2:2/1 (Jakobsen scheitert an El-Tayar und Ruminsky – Buric hält gegen Volz); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 3:0 (7.), 4:1 (8.), 4:3 (8.), 5:5 (11.), 6:6 (14.), 8:6 (15.), 8:8 (17.), 10:9 (21.), 11:11 (24.), 13:11 (27.), 14:13 (29.) – 16:14 (32.), 18:15 (34.), 19:17 (36.), 21:17 (37.), 22:19 (41.), 23:20 (43.), 25:20 (45.), 26:22 (46.), 28:23 (48.), 29:25 (52.), 31:25 (55.), 32:26 (59.)