Kay, als wir uns das letzte Mal länger unterhielten, warst du noch am einziehen. Sind die Umzugskartons inzwischen alle ausgepackt? Was hast du von Flensburg schon gesehen?
Kay Smits: Es hat alles gepasst, alles ist nun auf seinem Platz. Jetzt habe ich – wenn nicht gerade Training oder Spieltag ist – auch mal Zeit, mir Flensburg etwas anzuschauen. An einem freien Wochenende war meine Familie zu Besuch und wir sind am Hafen entlanggegangen. Wasser wirkt immer entspannend auf mich. Außerdem bin ich kein Großstadt-Typ. Die Größe Flensburgs sagt mir zu. Flensburg wirkt wie eine Stadt, aber man braucht auch nur 15 Minuten, um von einer auf die andere Seite zu kommen.
Der „Hot Spot“ der Stadt ist die „Hölle Nord“. Wie war es das erste Mal in der Campushalle für dich als SG Spieler?
Kay Smits: Richtig schön. Es ist ja immer etwas gewöhnungsbedürftig, wenn etwas Neues beginnt und man von einem neuen Zuhause sprechen muss. Die Premiere war so schön wie erhofft – und vor allem hatten wir gegen Hamburg auch gewonnen.
Du stammst aus einer richtigen Handball-Familie und bist nicht das einzige Familienmitglied, das in Deutschland tätig ist. Als kürzlich in Handewitt die deutsche Meisterschaft der weiblichen B-Jugend ausgetragen wurde, war dein Vater Gino als Bundestrainer der weiblichen Jugend vor Ort. Hat er dich früher auch trainiert?
Kay Smits: Es war so, dass meine Mutter meine erste Trainerin war. Etwas später und länger war mein Vater dann der Coach – bis hoch zur Jugend-Nationalmannschaft. Ich hatte da keine Sonderrolle. Und irgendwann war es für alle Beteiligten normal, dass ich in der Mannschaft spielte, die mein Vater trainierte.
In deiner Familie gibt es ja noch mehr Nationalspieler. Wie weit reicht dieser besondere Handball-Stammbaum zurück?
Kay Smits: Das geht nur zurück bis zu meinen Eltern. Meine Mutter fing zusammen mit ihrer Schwester an, Handball zu spielen. Mein Vater war der einzige in seiner Familie. Wir Kinder haben es alle in die niederländischen Nationalteams geschafft. Mein Bruder Jorn spielt jetzt für Lemvig in der ersten dänischen Liga. Meine Schwester Inger wurde deutsche Meisterin mit Bietigheim.
Wie ist es eigentlich, wenn ihr euch alle trifft? Wie viel Prozent der Gespräche drehen sich um Handball?
Kay Smits: Handball ist natürlich immer ein Thema, da der Handball nicht nur unser Job ist, sondern ein großer Teil unseres Lebens. Wir genießen es aber auch, mal nicht über Handball zu sprechen. Dann geht es um alles oder nichts.