Der Server war überlastet: Alle wollten wissen, wen Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen für sein Danebrog-Team nominieren würde. „Ich hoffe, aber ich weiß nichts“, sagte Anders Zachariassen zwei Stunden vor der offiziellen Verkündung. Der SG Mann bangte, atmete dann aber erleichtert durch: Er zählte wie zwei andere Kreisläufer zum 19-köpfigen Aufgebot, das erst kurz vor dem Turnierstart auf die offizielle Größe verkleinert werden soll. Mit dabei sind auch Lasse Svan, die Sommer-Neuverpflichtung Mads Mensah Larsen sowie der ehemalige SG Akteur Rasmus Lauge. Keine Rolle spielte naturgemäß der noch länger verletzte Simon Hald. Lasse Svan und Anders Zachariassen stiegen schon am Samstag in die EM-Vorbereitung ein. Lasse Svan allerdings dosiert aufgrund seiner Schulter, deren Zustand sich allmählich zu bessern scheint. Der dreitägige Lehrgang in Kopenhagen sollte ursprünglich komplett ohne Bundesliga-Profis stattfinden. Doch da die Rhein-Neckar Löwen und die SG das Spitzenspiel der LIQUI MOLY HBL um eine Woche nach vorne verlegten, bot sich plötzlich die Gelegenheit. Im neuen Jahr wird in Frankreich zwei Mal getestet: am Freitag gegen Norwegen, am Sonntag gegen den Gastgeber.
Stimmungsvolle Vorrunde
Die Dänen bestreiten ihre Vorrunde in Malmö. Die Auftaktpartie am 11. Januar gegen Island ist bereits ausverkauft. Tausende Dänen werden die Brücke über den Öresund passieren und in die Malmö-Arena einfallen. „Wenn es so wird wie 2011 bei der Weltmeisterschaft, dann bekommen wir einen klaren Heimvorteil“, schwärmt Lasse Svan. „Selbst gegen Schweden waren damals mehr Dänen als andere Zuschauer in der Halle. Außerdem geben die dänischen Fans im Ausland noch mehr Gas als zu Hause.“ Er und seine Landsleute treffen neben Island auch auf Russland und Ungarn. „Als Weltmeister kann man nicht vor der Favoritenrolle wegrennen“, sagt der SG Rechtsaußen, der im dänischen Dress als Vize-Kapitän fungiert. „Alle Gegner haben aber ihre Qualitäten. Das wissen wir nicht erst seit der EM vor zwei Jahren, als wir gegen Tschechien verloren.“ In der Hauptrunde dürfte es dennoch knackiger werden, wenn Schweden, Frankreich und Norwegen lauern dürften.