Europäische Notizen

- Ein Blick auf die EHF European League

Bis Mitte Oktober müssen sich die Freunde des internationalen Handballs noch gedulden. Erst dann startet die SG Flensburg-Handewitt in die reformierte EHF European League. Fest steht: Die SG erwischte eine starke Vorrunde. Sie trifft in der Gruppe E auf die Kadetten Schaffhausen, Elverum Handball und HC Lovcen-Cetinje. Nur die beiden bestplatzierten Teams kommen in die nächste Runde.

Die Kadetten Schaffhausen sind stark einzuschätzen. Der eidgenössische Meister hatte sich im Juni vergeblich um eine Wildcard für die EHF Champions League bemüht. Immerhin hatten sie im Viertelfinale der letzten EHF European League um ein Haar den späteren Gesamtsieger Füchse Berlin aus dem Wettbewerb kegelt. Es stehen etliche interessante Akteure im Kadetten-Aufgebot. Etwa der spanische Altinternationale Joan Canellas, der einst für Hamburg und Kiel auflief. Oder Rechtsaußen Odinn Thor Rikhardsson, ein isländischer Komet. Und nicht zu vergessen Marvin Lier. Der Linksaußen half 2019 für einige Monate bei der SG aus. Auch der Trainer kennt Flensburg. Der Kroate Hrvoje Horvat betreute einst den Regionalligisten DHK und wechselte nun aus Wetzlar nach Schaffhausen. Mit dem 13-fachen eidgenössischen Meister setzte der neue Coach bereits ein erstes Signal. Im Supercup gelang gegen den HC Kriens-Luzern, dem ärgsten Rivalen aus der Schweiz, ein souveräner 33:27-Erfolg.

Norwegischer Neuaufbau
Schwerer einzuschätzen ist Elverum Handball. Nach elf norwegischen Meisterschaften in Serie erlebte die Kleinstadt am Fluss Glomma im Frühling keine Titelsause. Der Verein fiel hinter Kolstad zurück und aus der EHF Champions League heraus. Der ehemalige Bundesliga-Coach Børge Lund baut eine neue Mannschaft auf. Spielmacher Tobias Grøndahl nahm mit Norwegen an der Weltmeisterschaft teil. Gegen Elverum behauptete sich die SG im Herbst 2020 – damals vor Geisterkulissen – zwei Mal äußerst knapp. Ganz anders im Februar 2020: 9312 Zuschauer sahen in Lillehammer einen 34:28-Erfolg des Bundesligisten. Ein so großes Handball-Fest wird es dieses Mal nicht geben. Es wird in der heimischen Terningen Arena gespielt.

Montenegrinische Talentschmiede
Der HC Lovcen-Cetinje, der dritte aktuelle Kontrahent, ist für die SG echtes Neuland – aber kein unbeschriebenes Blatt. Immerhin handelt es sich um den Landesmeister von Montenegro. Cetinje ist eine wahre Talentschmiede. In den letzten Dekaden lernten viele international bekannte Spieler ihr Handball-ABC in der montenegrinischen Kleinstadt. Einer von ihnen, Veselin Vujovic, wurde sogar der beste Ballwerfer der 80er Jahre. Weltweit. Der bekannteste Spieler der aktuellen Mannschaft ist Vuko Borozan. Der 29-jährige Halblinke ist nach sieben Stationen in sechs Ländern in seine Geburtsstadt zurückgekehrt.

Die Ansetzungen der EHF European League
SG Flensburg-Handewitt – Kadetten Schaffhausen: Dienstag, 17. Oktober, 20.45 Uhr
HC Lovcen-Cetinje – SG Flensburg-Handewitt: Dienstag, 24. Oktober, 18.45 Uhr
Elverum Handball – SG Flensburg-Handewitt: Dienstag, 14. November, 18.45 Uhr
SG Flensburg-Handewitt – Elverum Handball: Dienstag, 21. November, 20.45 Uhr
Kadetten Schaffhausen – SG Flensburg-Handewitt: Dienstag, 28. November, 20.45 Uhr
SG Flensburg-Handewitt – HC Lovcen-Cetinje: Dienstag, 5. Dezember, 18.45 Uhr