„Etwas den Glauben verloren“

- Die O-Töne vom 105. Landesderby

Die 105. Auflage des ewig-jungen Nordklassikers war eine der klareren. Die SG Flensburg-Handewitt führte nie und verlor beim THW Kiel mit 23:33. Die O-Töne.

Maik Machulla, SG Trainer: „Wir waren in vielen Bereichen nicht konkurrenzfähig. Der THW schlug uns in der zweiten Halbzeit deutlich. Wir hatten die Möglichkeit, auf zwei Tore heranzukommen. Und dann hatten die Kieler einen Lauf. Dann brach bei uns die Moral so ein bisschen. Insgesamt setzten wir die Dinge nicht so konsequent, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir wollen unsere Ziele erreichen und müssen jetzt schauen, dass wir als Mannschaft zusammenstehen und diese schwierige Situation auch gemeinsam meistern. Der ganze Verein wird jetzt eine schwierige Phase durchmachen müssen. Das ist uns extrem bewusst. Wir hätten gedacht, dass wir ein bisschen besser damit durchkommen. Wir hätten aber auch nicht gedacht, dass wir so viele Verletzte haben.“

Filip Jicha, THW-Trainer: „Wir waren sofort präsent und hatten viele gute Ansätze. Mitte der ersten Halbzeit hatten wir einen kleinen Bruch im Spiel. In der zweiten Halbzeit kamen wir aus der Kabine und wollten unbedingt gewinnen. Da fehlte uns dann etwas die Lockerheit. Das war keine leichte Phase. Den Zahn zogen wir den Flensburgern mit unserer Abwehrarbeit. Wir waren sehr flink auf den Beinen und im Eins-gegen-Eins.“

Jim Gottfridsson, SG Rückraumass: „In der ersten Halbzeit und bis zur 40. Minuten spielten wir eigentlich gut. Dann verloren wir etwas den Glauben – so war es am Ende nicht genug. Und dann ist es schwer, mit diesem kleinen Kader zurückzukommen. Wir versuchten alles, aber es reichte nicht. Wir haben zurzeit einen kleinen Kader und müssen in jedem Spiel kämpfen.“

Dierk Schmäschke, SG Geschäftsführer: „Ein Derby mit zehn Toren zu verlieren, ist nie schön. Aber uns fehlt auch ein kompletter Rückraum. So eine Niederlage zu Beginn der Saison müssen wir erstmal wegstecken. Die Saison ist noch lang, aber das wir gleich mit so vielen Verletzten anfangen müssen, ist schon hart. Wir müssen jetzt ruhig bleiben und hoffen, dass möglichst bald der eine oder andere Spieler wiederkommt. Vielleicht reagieren wir noch in irgendeiner Form. Wir machen uns in jede Richtung intensiv Gedanken.“

Stefan Kretzschmar, Sky-Experte: „Flensburg fehlen natürlich vier Rückraumspieler, dieser Aderlass ist enorm. Und sie sind in dieser Formation nicht konkurrenzfähig gegen die Top-Mannschaften. Kiel machte es natürlich überragend, aber diese Flensburger Mannschaft ist im Moment nicht der Maßstab. In dieser Verfassung ist Kiel europäisch das Maß der Dinge. Aber natürlich muss man ihnen noch nicht die Meisterschale überreichen. Das ist die stärkste Liga der Welt. Es kann noch so viel passieren. Trotzdem können sich die Kieler in der Form, in der sie heute aufgetreten sind, zurecht feiern.“