„Es war eine spannende erste Halbserie"

- Hinrundenfazit mit Kevin Møller

Zwischen den Tagen hat die SG Redaktion mit Kevin Møller über die Hinrunde der SG, seine Nichtnominierung für die EM und seinen Eingriff im Knie gesprochen! 

Hallo Kevin, wie geht es dir, hast du schöne Weihnachten verbracht?
Danke, mir geht es gut. Und ja, Weihnachten war sehr schön. Wir haben im Kreise der Familie in Dänemark gefeiert und es war toll, dass am 26. Dezember diesmal kein Spiel anstand, so konnte man die Tage noch mehr genießen.

Am 28. Dezember bist du allerdings am Knie operiert worden. Konntest du den Termin unterm Weihnachtsbaum noch etwas zur Seite schieben und wie geht es dir jetzt nach der OP?
Ja, dass konnte ich tatsächlich. Der Eingriff war geplant, aber ich habe an Weihnachten nicht viel daran gedacht. Die OP ist in Kopenhagen durchgeführt worden. Hierzu haben die Ärzte der dänischen Nationalmannschaft und die SG Flensburg-Handewitt gut zusammengearbeitet, damit ich den Termin zwischen den Feiertagen überhaupt bekommen konnte. Und die Operation ist gut verlaufen. Es wurde, wie in der vergangenen Saison am rechten Knie, diesmal am linken Meniskus die Stelle ausgebessert, die mir seit einiger Zeit Probleme bereitet hat. Der Grund für die Probleme war eine Mischung aus Veranlagung und Verschleiß. Jetzt hoffe ich, dass es jetzt genau so gut wird, wie auf der rechten Seite.

Wann bist du wieder fit?
Der Plan ist es, dass ich zum Rückrundenstart im Februar wieder bei 100 Prozent bin und das ist auch realistisch. Ich habe bereits mit dem Aufbautraining begonnen. Am 11. Januar, zum Trainingsstart der SG bekomme ich die Fäden gezogen und dann schaue ich, wie weit ich bin. Ganz genau lässt sich das nie vorhersagen, aber ich bin guter Dinge.

Die OP bedeutet natürlich auch, dass du zur Europameisterschaft im Januar nicht nachnominiert werden kannst. Hast du den Termin für die Operation bewusst gewählt, nachdem du es nicht in den dänischen EM-Kader geschafft hast?
Ja, bei mir muss er (Nikolaj Jacobsen, dänischer Nationaltrainer/Red.) nicht anrufen, ich kann nicht spielen. Und ja, natürlich habe ich die OP jetzt bewusst machen lassen. Zunächst war es meine Priorität, zur EM zu fahren. Nachdem das nicht möglich war, habe ich sofort an meine Gesundheit und den Verein gedacht. Ich wollte nicht wieder wie in der Vorsaison mittendrin ausfallen und deshalb auch jetzt der Eingriff. Es ist auch ein Teil, der dazu beitragen soll, dass ich in Zukunft wieder für die Nationalmannschaft in Frage komme.

Kannst du überhaupt nachvollziehen, dass du diesmal nicht dabei bist. Immerhin bist du als bester Torwart der Hinserie in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ausgezeichnet worden?
Natürlich war ich enttäuscht, dass ich nicht dabei bin. Es ist immer etwas Besonderes für sein Land zu spielen. Ich bin aber nicht sauer, schon gar nicht auf Nikolaj Jacobsen. Es zeigt einfach aus welchem Spielermaterial er auswählen kann. Wir könnten auch eine tolle B-Mannschaft stellen.

Du hast das Kapitel Nationalmannschaft also noch nicht abgeschlossen?
Auf keine Fall, eher im Gegenteil. Die Nicht-Berücksichtigung hat mich nur noch mehr motiviert, noch mehr zu geben.

Wirst du dir EM-Spiele anschauen und kann Dänemark auch ohne dich den Titel holen?
Ich werde alle Spiele schauen. Als junger Kerl konnte ich das nicht und war verärgert, wenn ich nicht dabei bin. Aber ich bin ruhiger geworden und drücke den Jungs vom Sofa aus die Daumen. Und ja, Dänemark hat auch ohne mich ein super Team und kann die EM gewinnen.

Und die SG. Seid ihr auch ein super Team? Wie bewertest du die erste Hälfte der Saison?
Es war eine Achterbahnfahrt. Wir haben ab und zu gezeigt, was in uns steckt, haben aber noch gar nicht unser volles Potential abgerufen. Zudem haben wir auch Spiele gezeigt, bei denen unsere Leistung viel zu weit abgesackt ist. Wir müssen unser Grundniveau auf ein viel höheres Level heben. Insgesamt war es jedoch eine spannende Halbserie mit vielen neuen Spielern und einem neuen Trainer. Jetzt gilt es hart weiterzuarbeiten.

Auf was können sich die SG-Fans in der zweiten Saisonhälfte freuen?
Wir sind noch in allen Wettbewerben dabei und ich denke, dass wir einiges aus der Vorsaison gelernt haben, als wir innerhalb kürzester Zeit alle Titel verloren haben. Zudem haben wir neue Leute dabei, die einen anderen Zugang zu den Dingen haben und somit frischen Wind reinbringen. Es wäre naiv gewesen, zu glauben, dass wir in der Bundesliga sofort an erster Stelle stehen. Ein neuer Trainer, neue Strukturen benötigen Zeit. Es ist ein Prozess. Ich hoffe, dass wir geduldig bleiben und ich bin optimistisch, dass wir eine gute Saison spielen werden. Wie gesagt, wir sind noch überall dabei und ich finde, dass wir trotzt einiger unnötiger Punktverluste zum jetzigen Zeitpunkt weiter als in der Vorsaison sind. Auch die zweite Saisonhälfte verspricht spannend zu werden.

Deine Wünsche für 2024 und wie wirst du Silvester feiern?
Ganz entspannt zu Hause mit der Familie. Und für 2024 wünsche ich allen vom und rund um das Team und überhaupt allen Menschen ein gesundes Jahr. Ein Jahr, in dem wir hoffentlich unsere Entwicklung fortsetzen können und die Titel nach Flensburg holen, die wir uns verdient haben.