„Es funktionierte alles“

- Die Stimmen zum 107. Landesderby

Wer hätte das gedacht? Die SG Flensburg-Handewitt spielte das 107. Landesderby so glänzend, dass sie den THW Kiel mit 36:23 bezwang. Nach den 60 rauschenden Minuten bedankten sich die Spieler bei ihren Fans. Die O-Töne.

Maik Machulla, SG Trainer: „Benjamin Buric saß gerade neben mir und sagte, dass alles, was wir uns vorgenommen hätten, auch funktionierte. Da geht mir das Trainerherz auf. Insgesamt spielten wir heute auf einem hohen Level – im Angriff, in der Abwehr sowie auch im Tor. Konstant und konsequent. Kiel hatte erst am Donnerstag gespielt, hatte zwei Wechsel und nur einen Linkshänder im Rückraum – wir wollten deshalb viel Tempo machen. Ich bin sehr stolz, da ich gegen Kiel schon einiges probiert hatte und wir der Mannschaft viel Vertrauen schenkte, das sie 100-prozentig zurückgab. Was die Mannschaft zeigte, kann sie zwar nicht immer auf diesem Level bieten – aber die Qualität ist vorhanden.“

Filip Jicha, THW-Coach: „Wir hatten uns viel vorgenommen, hatten aber keine Durchschlagskraft. Wir hatten auch Probleme mit der schnellen Mitte und kamen kaum ins Positionsspiel. Flensburg war einfach konsequenter. Wir mochten es wohl nicht, Donnerstagabend um 21 Uhr zu spielen und am Sonntag um 14 Uhr schon wieder – aber das ist in dieser Phase der Saison normal.“

Benjamin Buric, SG Keeper: „Das war unser bestes Spiel – nicht nur in dieser Saison, sondern seit langer Zeit. Die Abwehr war die 60 Minuten überragend. Der Angriff war clever und geduldig. Wir spielten richtig mit Kopf – und rannten nicht nur durch die Halle. Wir wollten schnell spielen und den THW überrennen.“

Mads Mensah, SG Rückraumspieler: „Es funktionierte eigentlich alles. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann das zum letzten Mal so der Fall war. Als wir nach der Pause drei schnelle Gegentreffer kassierten, spielten wir zum Glück weiter. Wir hatten eine gute Struktur. Wenn wir auf die Tabelle schauen, stehen wir allerdings nicht da, wo wir eigentlich stehen wollten. Jetzt sind wir hoffentlich auf dem richtigen Weg und haben die Konstanz. Die ersten Fünf sind relativ dicht zusammen, auch die anderen Teams ließen schon Punkte.“

Domagoj Duvnjak, THW-Kapitän: „Flensburg war wirklich sehr stark. Wir starteten gut ins Spiel, hatten gute Angriffe, aber machten auch viele technische Fehler. Am Ende mit minus 13 Toren zu verlieren, ist nicht schön. Ich möchte mich dafür bei unseren Fans entschuldigen, aber im Sport gibt es solche Spiele. Diese Niederlage tut auf jeden Fall weh, aber die Saison ist noch lang. Wir müssen den Kopf hochhalten und wieder aufstehen. Wir können das Spiel nicht noch einmal spielen, es ist vorbei. Das ist das Schöne im Sport: Es gibt neue Tage und Spiele.“