Der HSV Hamburg ist zurück. Im Januar 2016, mit der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, verschwanden die Handballer von der Elbe von der Bundesliga-Bühne. In den letzten Jahren stellten sie sich neu auf und schafften im letzten Frühling die Rückkehr im Oberhaus. Sie wurden mit Komplimenten begrüßt. Diese bestätigten die Hamburger in den letzten Monaten. Zwar schlichen sich immer wieder Formdellen ein, doch der Neuling erwies sich als zu stark, um ernsthaft um den Klassenerhalt zittern zu müssen. Mit neuer Firmierung und neuem Logo ist der HSV Hamburg nun wieder erstklassig unterwegs – erinnert sich aber doch gerne an die großartige Dekade nach der Jahrtausendwende, als der Handball aus Hamburg zum Besten gehörte, was die Bundesliga, ja sogar der europäische Vereinshandball, zu bieten hatte. Die deutsche Meisterschaft von 2011 und die EHF Champions League von 2013 sind die Höhepunkte einer neunteiligen Titelsammlung.
Bekannte Gesichter im Umfeld, jüngere Kräfte auf dem Spielfeld
Einige Akteure der Hamburger Hochphase sind immer noch oder wieder dabei. Linksaußen Torsten Jansen stieg fast nahtlos als Trainer beim „neuen“ HSV ein und übernahm 2017 den Chefposten – noch in der Drittklassigkeit. Das einstige Rückraumass Blazenko Lackovic, das zwischen 2004 und 2008 für die SG aufgelaufen war, wurde Co-Trainer. Der frühere Meister-Coach Martin Schwalb wirkt heute als Vizepräsident, der Rechtsaußen Stefan Schröder als Jugendkoordinator. Und im Sommer kehrte auch Johannes Bitter zurück. Der 40-jährige Schlussmann unterschrieb einen Vertrag bis 2026 – gleich mit für eine Laufbahn nach der aktiven Karriere. Den Aufstieg schaffte der HSV mit einer Truppe, die nur aus deutschen Spielern bestand und über Jahre zusammengewachsen war. Kreisläufer Niklas Weller, Linkshänder Jan Forstbauer oder die Spielmacher Leif Tissier und Philipp Bauer reiften zu Leistungsträgern, die auch in der LIQUI MOLY HBL zu überzeugen wissen. „Wir haben Spiele, die ganz schnell lernen“, meinte Martin Schwalb vor der Saison. „Aber ein erfolgreiches Team braucht auch eine gute Durchmischung.“ Deshalb holten die Hamburger neben Johannes Bitter weitere Akteure von internationalem Format.