Die Handballer aus Zaporozhye schossen mit dem Einstieg des Flugzeug-Triebwerke-Herstellers „Motor Sich“ an die Spitze und wurden seit 2013 stets ukrainischer Landesmeister. Dabei stellte der Klub sogar eine Rekordserie von 157 Spielen ohne Niederlage auf. Angesichts dieser Dominanz sollte der zehnte Liga-Titel in Folge nur eine Formsache sein. Die Herausforderung für dieses Team liegt auf der internationalen Bühne. Zum neunten Mal startet der Klub in der EHF Champions League, aber noch nie ging es über das Achtelfinale hinaus. Im April erwies sich genau an dieser neuralgischen Stelle der HC Meshkow Brest als Endstation, nachdem in der Gruppenphase immerhin 14 Punkte auf das Konto gewandert waren.
Ein litauisches Dreieck
Am Dnepr-Fluss glaubt man, auch gegen die Top-Konkurrenz aus dem Westen bestehen zu können und zumindest als Sechster das Achtelfinale zu erreichen. Heimsiege gegen Dinamo Bukarest und FC Porto beflügelten die Hoffnungen. Der HC Motor setzt auf eine osteuropäische Auswahl. Die beiden einzigen Ausnahmen: der spanische Kreisläufer Carlos Molina, einst in Magdeburg aktiv, und der kroatische Linkshänder Luka Sebetic, der zuletzt für den französischen Erstligisten Tremblay spielte. Hoffnungsträger sind zwei Litauer: Coach Gintaras Savukinas trat im Februar 2020 sein Amt an und sorgte dafür, dass wieder Ruhe in die Mannschaft einkehrte. Kurz vor der Saison verpflichtet der HC Motor den Halblinken Jonas Truchanovicius von Montpellier HB. Der 28-Jährige musste allerdings in den letzten Wochen verletzungsbedingt passen. Das litauische Dreieck komplett macht Aidenas Malasinskas, ein international erfahrener Spielmacher.