Nach 14 Jahren ist ein Rückblick etwas Selbstverständliches. Wie war es im Spätsommer 2008, als Lasse Svan sein erstes Spiel für seinen neuen Verein bestritt? Er war damals relativ spät zum Team gestoßen – als die Vorbereitung bereits in Gang war. Seine Premiere sollte im Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten erfolgen. „Schon Tage vorher freute ich mich riesig“, erinnert er sich. „Als Zuschauer war ich häufiger in Flensburg gewesen, ich wusste aber nicht, wie es als Spieler sein würde.“ Beim Warmup beschlich ihn das Gefühl, das alles eine Nummer größer ist als gedacht. Die Nervosität wuchs deutlich, bis er mit seinen Teamkollegen in die verdunkelte „Hölle Nord“ einlief. „Diese Stimmung, dieses besondere Gefühl spürte ich auch zuletzt, 14 Jahre später, noch beim Einlaufen“, lächelt der 38-Jährige. „Ich war nur nicht mehr so nervös.“
Das erste Tor
Damals, am 3. September 2008, gewann die SG mit 33:26 gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Lasse Svan schüttelte die Nervosität schnell ab, erzielte gleich fünf Tore. An sein erstes kann er sich noch gut erinnern. „Ich kam über den Rückraum, wobei ich von Frank Ettwein voll einen auf die Brust bekam“, erzählt er. „Das war schmerzhaft – aber der Ball war im Tor.“ Lasse Svan war auf Anhieb Stammspieler auf dem rechten Flügel. Vorgestellt wurde er bei der SG damals als der „schnellste Spieler Dänemarks“. Bei einer Schulveranstaltung rannte er auf 100 Meter mal handgestoppte elf Sekunden. „Die zweite Hälfte war aber nicht meine Stärke“, schmunzelt er. Auf dem Handball-Feld genügten ja auch 40 Meter. „Ich hatte nie die Wurftechnik, wie sie Anders Eggert beherrschte, aber ich konnte auf Tempo Sprungkraft und Willen setzen“, erklärt Lasse Svan. „Ich habe jetzt zwar nicht mehr die Reaktionsfähigkeit von einst, bin aber cleverer geworden – und ich habe nie den Willen verloren zu gewinnen.“
Titel, Titel, Titel
Bei der SG erntete er die Früchte ab 2012. An sieben Titeln der SG war er beteiligt – vom zweifachen Meister-Streich bis hin zur EHF Champions League. „Nicht nur der Erfolg selbst war stets ein Höhepunkt“, meint Lasse Svan. „Jedes Mal spürten wir, welche Bedeutung diese Titel für die Fans, die Stadt oder sogar die Region hatten.“ Auch Derby-Siege in der FLENS-ARENA lösten ein besonderes Hochgefühl aus. Es gab aber auch die persönlichen Noten. Seine beiden Kinder sind „Flensburger“, er lernte viele neue Menschen kennen, sogar Freunde fürs Leben.