In der Rückrunde lief es für dich aber auch bei der SG schon sehr gut…
Aaron Mensing: Ich habe diese Situation auch sehr genossen. Es war eine schwere Entscheidung. Letztendlich gehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. In der nächsten Serie hätte die SG mit mir fünf Profis im linken und mittleren Rückraum zur Verfügung gehabt. Und ich selbst habe erlebt, wie schwer es bei dieser Anzahl ist, nach einer Verletzung zurückzukommen.
Mit wem hast du bei GOG über deinen Wechsel gesprochen?
Aaron Mensing: Das war Nicolej Krickau. Er wollte mich unbedingt haben. Es war bei unseren Gesprächen noch nicht abzusehen, dass er zur SG wechseln würde. Als dann die endgültige Entscheidung fiel, wusste ich noch nicht, wer der neue Trainer werden wird. Aber ich kenne die Philosophie von GOG. Das garantieren auch Profis wie Morten Olsen oder Anders Zachariassen, der nach längerer Verletzungspause wieder spielen kann.
Weißt du schon wie es bei GOG losgeht? Hast du schon eine Wohnung?
Aaron Mensing: Ich habe mich schon umgeschaut, fix ist aber noch nichts. Da meine Freundin in Aarhus lebt, werde ich mir eine Wohnung in Odense suchen. Von dort ist man schnell in Jütland.
Warum hast du bei GOG nur für ein Jahr unterschrieben?
Aaron Mensing: Ich habe mich ganz bewusst nur für ein Jahr entschieden, um zu sehen, wie sich alles entwickelt. Danach gibt es die Option, bei GOG zu bleiben oder vielleicht ins Ausland zu wechseln. Ich habe das Gefühl, dass das Thema „Bundesliga“ für mich noch nicht abgeschlossen ist.
Aller guten Dinge sind ja drei: Du hast als Kind und die letzten zwei Jahre das SG Trikot getragen. Wäre ein drittes Mal möglich?
Aaron Mensing: Denkbar ist es. Aber man muss sehen, ob es dann auch passt – bei mir wie auch bei der SG.
Zurück ins Jahr 2021: Wie war es für dich, als junger Mann in den Verein zurückzukehren, für den du schon als Kind gespielt hattest?
Aaron Mensing: Am Anfang war es etwas gewöhnungsbedürftig. Ich hatte eine ganz andere Rolle als in meiner Kindheit. Es fühlte sich aber gut an. Die Stadt Flensburg mag ich sehr, ich kenne mich aus, ein Teil meiner Familie lebt hier, und meine Eltern wohnen ganz in der Nähe. Kurzum: Flensburg ist für mich Heimat.
Welche persönliche Bilanz ziehst du für die letzten zwei Jahre?
Aaron Mensing: Die fällt sehr gemischt aus. Es gab Höhen und Tiefen.
Im letzten Jahr warst du länger verletzt. Machen solche negativen Erfahrungen einen noch stärker, wenn man sie bewältigt hat?
Aaron Mensing: Ich musste viel für mein Comeback arbeiten. Ich brauchte volle sechs Monate, um wieder spielen zu können. Eine solche Situation, eine solche Verletzung, hatte ich noch nie. Zwischenzeitlich hatte ich die Sorge, meine Sprungkraft könnte beeinträchtigt sein. Diese Befürchtungen bestätigten sich zum Glück nicht. Nach so einer schwierigen Phase versteht man noch besser, wie viel Spaß einem der Handball bringt.