Es war ein etwas anderer Anblick: Jim Gottfridsson führte die Mannschaft kurz vor Anpfiff in die verdunkelte „Hölle Nord“. Kapitän Lasse Svan fehlte – wie auch Anton Lindskog – wegen eines grippalen Effekts. Dem Spielmacher bekam die ungewohnte Pole-Position aber gewiss nicht schlecht. Jim Gottfridsson war auf SG Seiten zunächst der auffälligste Mann. Allerdings suchte die Defensive nach Stabilität und hatte nach acht Minuten bereits sechs Mal den Kürzeren gezogen. Dann glückte plötzlich ein 5:0-Lauf, den Marius Steinhauser zum 9:6 abschloss. Die Partie hatte durchaus ihren Jo-Jo-Effekt. Im ersten Durchgang glich Porto mit seinen sprunggewaltigen Akteuren, die auch mal einen Kempa-Trick einstreuten, noch drei Mal aus. Und auch der feine Durchbruch von Teitur Einarsson, der das 14:12 einbrachte, hatte keinen tendenziellen Charakter. Mit einem Mini-Polster ging es zum prickelnden Pausentee.
Die Chance zum Sieg war da
Teitur Einarsson demonstrierte auch mit Wiederbeginn seine Dynamik, doch die 6:0-Abwehr wurde nun mehrfach über den Kreis geknackt. Plötzlich hieß es 16:18. Ein Fehlstart, der die ganze Angelegenheit zum Drahtseilakt machte. Teitur Einarsson war einmal mehr zur Stelle und besorgte das 20:20. Porto legte aber immer wieder vor. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid“, skandierte es von den Rängen. Torhüter-Paraden hatte die SG bis dahin nicht viele. Doch dann hauchte Benjamin Buric mit einigen Aktionen den Gastgebern neues Leben ein. Ebenso Marius Steinhauser, der mit einem Doppelschlag das 24:24 erzielte. Dramatik bis in die letzten Sequenzen. Emil Jakobsen blieb cool von der ominösen Linie und lochte zum 26:26 ein. Porto bekam ein passives Spiel abgepfiffen. Die SG hatte noch 40 Sekunden. Bis zum Sieg? Nein, der letzte Wurf von Mads Mensah wurde vom Keeper abgewehrt. Es sollte nicht sein.