Der Blick auf die Tabelle gefiel den fränkischen Handball-Fans Ende Oktober bestens. Der HC Erlangen freute sich über seinen historisch besten Start in seiner achten Saison in der LIQUI MOLY HBL. 13:3 Punkte standen zu Buche. Allerdings finden sich fast nur Ergebnisse gegen Teams der unteren Tabellenhälfte. „Wir werden im November herausfinden, wo unsere Grenzen sind“, sagte Trainer und Sportdirektor Raul Alonso. Der Monat begann mit einer knappen 28:29-Niederlage bei der TSV Hannover-Burgdorf. Der einzige bayrische Handball-Erstligist tourt mit einer gewachsenen Mannschaft durch Deutschlands Hallen. Die gravierendste Änderung betrifft den Kreis, wo der deutsche Nationalspieler Sebastian Firnhaber seinen bisherigen Kollegen Petter Øverby ausgerechnet an seinen Ex-Klub THW Kiel verlor. Mit Tim Zechel ist inzwischen ein anderer Kreisläufer in den Fokus gerückt. Mit Justin Kurch wurde überdies ein Talent vom Zweitligisten HSC Coburg verpflichtet.
Rückraum mit MVP-Qualität
Besonders stark bestückt scheint der HC Erlangen auf den Rückraumpositionen zu sein. Zwar spielt Patrick Leban nun beim HC Ferlach wieder näher an der slowenischen Heimat, dafür wurden aber zwei Hoffnungsträger geholt. Lutz Heiny schnupperte schon mit Lübbecke und Nordhorn Erstliga-Luft, während der Eidgenosse Manuel Zehnder als „MVP“ der schweizerischen Liga anheuerte. Den Ton geben aber bislang andere Akteure an. Christoph Steinert und Antonio Metzner, beide schon mit Einsätzen in der DHB-Auswahl, sind ein starkes Linkshänder-Duo. Und nicht zu vergessen: Simon Jeppsson. Der Schwede gehört zu den Akteuren, die 2018 und 2019 mit der SG deutscher Meister wurden. Eine feste Größe im zentralen Rückraum ist Nico Büdel. Erst kürzlich verlängerte der 32-Jährige seinen Vertrag bis 2024. „Er ist zu einer Konstanten geworden, die vorangeht und die nur wenig Fehler produziert“, lobte HCE-Geschäftsführer Rene Selke.