Ein Profi der Geduld

- Simon Ernst mit Comeback nach 16 Monaten

Es hat lange gedauert mit dem Debüt für die Füchse. Als Simon Ernst im Sommer 2018 vom VfL Gummersbach wechselte, laborierte er an seinem zweiten Kreuzbandriss. Erst im August zog der 25-Jährige erstmals die Strippen im Berliner Rückraum. Die Redaktion sprach mit dem Rückraumass, das einen Vertrag bis 2021 bei den Füchsen Berlin besitzt.

Simon Ernst, nach 16 Monaten Verletzungspause stehen Sie wieder auf dem Spielfeld. Wie ist es?
Simon Ernst: In erster Linie bin ich unheimlich froh, wieder zu spielen. In der langen Zeit bin ich zu einem Profi der Geduld und der Risiko-Minimierung geworden. Nach guter Aufbauarbeit fühle ich mich wieder richtig fit.

Gab es Momente, in denen Sie an einem Comeback gezweifelt haben?
Simon Ernst: Ganz am Anfang war das Licht am Ende des Tunnels natürlich sehr weit weg. Aber Glück im Unglück: Bei mir ist alles ohne große Komplikationen verlaufen.

Wie viel fehlt Ihnen jetzt noch zu 100 Prozent?
Simon Ernst: Nach den wenigen Spielen bin ich sehr zufrieden mit dem erreichten Stand. Aber natürlich ist noch Luft nach oben in den Eins-zu-eins-Situationen oder in der Abwehr.

Wie gefällt Ihnen Berlin: Stadt und Verein?
Simon Ernst: Berlin ist eine Weltstadt – tolerant und bunt. Die Mischung in der Mannschaft stimmt. Nach Jahren im Mittelfeld und im Abstiegskampf mit dem VfL Gummersbach freue ich mich, mit den Füchsen die Top fünf anzugreifen.

Der Start war allerdings etwas holprig…
Simon Ernst: In Leipzig hätten wir nach dem Spielverlauf gewinnen müssen, über die Niederlage gegen Minden müssen wir gar nicht diskutieren. Wir haben Punkte verloren, die wir uns anderswo zurückholen müssen – zum Beispiel in Flensburg. Allerdings befindet sich die SG schon in einer Wahnsinnsform und ist als zweifacher deutscher Meister natürlich der Favorit.

Haben Sie besondere Erinnerungen an die „Hölle Nord“?
Simon Ernst: Es ist eine der emotionalsten und lautesten Hallen im deutschen Handball. Leider habe ich noch nie in Flensburg gewonnen.

Wie verfolgen Sie die Entwicklung bei Ihrem Ex-Verein VfL Gummersbach?
Simon Ernst: Auch wenn ich nicht vor Ort war, habe ich in der letzten Serie enorm gelitten. Ich habe an die vier Jahre in Gummersbach gute Erinnerungen und auch noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern. Ich hoffe, dass sich der VfL im Haifischbecken der Zweiten Liga stabilisiert und bald wieder Bundesliga spielt. Gummersbach hat auch eine meiner Lieblingshallen.