Am Kader wurden einige Stellschrauben nachgezogen. Knut-Arne Iversen war nach Norwegen zurückgekehrt. Bei der Neubesetzung des rechten Rückraums entschied sich die SG für Jan Eiberg Jörgensen. Der 22-jährige Däne fasste im rauen Klima der Bundesliga immer besser Tritt und übernahm bald die Spitze in der internen Torschützenliste. Gleich zwei Mal wilderte der Aufsteiger im Bestand des VfL Bad Schwartau: Holger Schneider war nun die Nummer eins auf Linksaußen. Peter Leidreiter bereicherte die Spielerdecke in Rückraum und Abwehr. Die Bundesliga-Premiere gewann die SG übrigens mit 21:17 gegen die SG Hameln.
Eine „launische Diva“
Dennoch ordnete sich der Neuling rasch im unteren Tabellenbereich ein. Etliche Verletzte erschwerten den Start. Beim TSV Milbertshofen drohte das nächste Debakel, als es 4:10 zur Pause stand. „Noka“ Serdarusic sah sich zu einer Standpauke gezwungen. „Wer spielen will, geht jetzt mit mir raus und kämpft. Wer das nicht will, geht duschen.“ Duschen ging keiner; das Spiel kippte. 16:16 hieß es nach 60 Minuten. Die SG erhielt noch einen direkten Freiwurf. Rainer Cordes nahm sich den Ball und warf ihn an der Abwehrmauer vorbei ins Tor. Spieler und Betreuer fielen sich in die Arme. Das „Wunder von München“, der erste Auswärtssieg der Saison, war vollbracht. Ein Vordringen in die höheren Gefilde der Bundesliga verbaute sich die SG aber selbst, indem sie zur „launische Diva“ mutierte. Während in Eitra ein blamables 18:26 die Laune verdarb, glänzte dieselbe Formation nur vier Tage später mit einem sensationellen 27:12-Schützenfest gegen Rostock.
Großes Verletzungspech
Die Sorgen nahmen zu: Neben Peter Leidreiter (Bänderriss) und Abwehrchef Andreas Mau (Kahnbeinbruch) fiel auch Stammkeeper Thomas Buchloh (Kreuzbandteilriss) längerfristig aus. Die Besetzung der Torhüter-Position entpuppte sich als leidiges Thema, da mit Klaus Rehn nur noch ein etatmäßiger Schlussmann zur Verfügung stand und ständig andere Vertreter im Spielbericht auftauchten. „Noka“ Serdarusic tobte: „Heute ist Brinkmann eingesprungen, nächste Woche wird Petersen oder Heinz oder weiß ich nicht wer spielen.“ Auch im Feld verursachte die Misere so manche Überraschung. Zunächst wurde Thomas Blasczyk zur Stabilisierung der Abwehr aus dem Hut gezaubert. Kurz darauf sprang Holger Hinrichsen nach fast dreijähriger Handball-Abstinenz ein. Am Ende der Saison waren insgesamt 23 Akteure, darunter sieben Torhüter, zum Einsatz gekommen.