„Ein kleiner Traum“

- Mikael Helmersson – ein Youngster aus Südtirol

Erst Ende September wird Mikael Helmersson 18 Jahre alt. In diesen Tagen ist er einer von insgesamt neun Youngstern, die in die Vorbereitung der SG Flensburg-Handewitt eingestiegen sind. Die Redaktion sprach mit dem jungen Rückraumspieler aus Südtirol.

Mikael, wie ist es, erstmals unter Profi-Bedingungen zu trainieren?
Mikael Helmersson: Es ist bereits das zweite Mal. Während der Weltmeisterschaft war ich auch schon dabei. Im Januar war das aber eher eine Arbeit in Kleingruppen und Wurf-Training. Jetzt ist es schon etwas ganz anderes. Ein kleiner Traum, der in Erfüllung gegangen ist.

Du hast einen skandinavischen Namen, kommst aber aus Italien. Das klingt trotz deiner jungen Jahre nach einem spannenden Lebenslauf. Und wie bist du zum Handball gekommen, der in Italien ja nicht sonderlich populär ist?
Mikael Helmersson: Meine Mutter ist Italienerin und war als Handball-Profi auch in Schweden. Von dort stammt mein Vater. Ich bin in Italien aufgewachsen, besitze aber beide Staatsbürgerschaften. Dort ist der Handball nicht so groß, in Südtirol aber durchaus beliebt. Die familiäre Prägung war natürlich auch wichtig, dass ich in Brixen anfing.

Und für wen läufst du im Handball auf? Für Schweden oder Italien?
Mikael Helmersson: Bei einem Turnier der U18 spielte ich 2019 für Schweden gegen Portugal, Spanien und Norwegen. Ich war auch zu einem Jugend-Lehrgang des italienischen Verbandes, bei den Schweden gefiel mir das Umfeld aber besser. Mit dem Trainer verstand ich mich gleich gut. Außerdem fühlte ich mich schon immer zu Schweden hingezogen.

Wie bist du zur SG gekommen? Seit wann bist du da?
Mikael Helmersson: SG Trainer Michael Jacobsen war 2018 zu einem Trainingscamp in Südtirol. Da erhielt ich eine Einladung, mir die Flensburg Akademie mal für eine Woche anzuschauen. Das machte ich gern, ich war ohnehin bereits SG Fan. Ich habe Trikots zu Hause, fand die SG spannend wegen der Stimmung in der „Hölle Nord“ und der vielen Schweden im Team. Ich hatte dann die Chance, langfristig zur SG zu kommen. Hier habe ich wesentlich bessere Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln als in Südtirol.

Wie lautet deine Zielsetzung für die kommende Saison?
Mikael Helmersson: Mit der A-Jugend wollen wir wieder um die deutsche Meisterschaft spielen und mit dem Junior-Team aufsteigen. Persönlich war ich mit meiner Leistung im Frühjahr sehr zufrieden – daran möchte ich anknüpfen. Ein Traum wäre es, wenn ich mit dem Bundesliga-Team ein Spiel in der „Hölle Nord“ miterleben könnte.