Ein gebrauchter Nachmittag

- SG büßte gegen „Recken“ den Heimnimbus ein

Die SG Flensburg-Handewitt hat ihren Bundesliga-Heimnimbus in der Saison 2022/23 verloren. Das Team von Interimstrainer Mark Bult verlor klar mit 30:35 (15:20) gegen die TSV Hannover-Burgdorf. In der Campushalle erwischte die SG einen mehr als gebrauchten Nachmittag, vor dem auch die 6019 stets anfeuernden Zuschauer ihre Mannschaft nicht bewahren konnten. Es war die erste Heimpleite seit dem 8. Juni 2022, als es eine 21:24-Niederlage gegen den Bergischen HC gab. 

Der Start war recht passabel. Ein guter Beginn brachte eine 5:3-Führung. Doch danach leistete sich die SG zu viele Aussetzer. Anstatt selbst auf Fehler der Gäste zu lauern und ins Tempospiel zu kommen, scheiterte der SG Angriff entweder am starken TSV-Keeper Domenico Ebner oder leistete sich einige Fehlpässe. So konnten die „Recken“ aus der niedersächsischen Landeshauptstadt selbst über die erste und zweite Welle zum Erfolg kommen. Dabei glänzte vor allem der ehemalige SG Rechtsaußen Marius Steinhauser, der in der ersten Halbzeit satte sieben Tore erzielte. So kippte die Partie in die Richtung der Gäste, die sich zum 6:9 absetzten. Immer wieder, wenn die SG dran war, leistete sie sich zu viele Fehler, sodass Hannover stets mit einem oder zwei Treffer führte. Gut fünf Minuten vor der Pause traf Lasse Møller aber zum 15:15-Ausgleich. Doch danach verloren die Gastgeber die Übersicht und ließen sich durch umstrittene Pfiffe der Schiedsrichter aus dem Konzept bringen. Zwei Aktionen wurden als Stürmerfoul gegen die SG gewertet. Gøran Søgard erhielt nachträglich für Meckern eine Zwei-Minuten-Strafe. Kurz darauf musste auch Emil Jakobsen für zwei Minuten vom Feld, als er beim Zurücklaufen Marius Steinhauser zu stark bedrängte.

Zweite Halbzeit mit Kampf und Krampf 
Unterzahl und Hektik mündeten bis zur Pause in einen 0:5-Lauf. Nach dem Wechsel schien das Team von Mark Bult eine Wende herbeiführen zu können. Das schnelle 15:21 beantwortete die SG mit viel Kamof und dem 21:24-Anschluss. Ein verwandelter Siebenmeter von Lasse Møller. Doch die Fehlerzahl stieg wieder an, sodass sich Hannover in der Folgezeit stets einen Vorsprung von vier oder fünf Treffern herauswerfen konnte. Die SG verkrampfte immer mehr. Die Vorentscheidung fiel, als die Gastgeber von 23:27 auf 23:30 zurückfielen. Am Ende standen das 30:35 und der verdiente Sieger TSV Hannover-Burgdorf. 

SG Flensburg-Handewitt – TSV Hannover-Burgdorf 30:35 (15:20)  
SG Flensburg Handewitt:
Buric (11/3 Paraden), K. Møller (8/1 Paraden) – Golla (2), Hald (1), Einarsson (2), Mensah (2), Søgard (2), Hansen (2), Pedersen (2), Jakobsen (2), Semper (1), Mensing (5), L. Møller (4/2), Rød (5) 
TSV Hannover-Burgdorf: Ebner (8/2 Paraden), Quenstedt (2/1 Paraden, 1 Tor) – Vujovic (6/1), Mävers, Pevnov, Henrik, Steinhauser (9/2), Michalczik (2), Kulesh (3), Edvardsson, Gerbl (2), Hanne (2), Brozovic (5), Fischer (1), Feise (4), Wollny   
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 14:6 Minuten (Søgard 4, Hald 2, Jakobsen 2, Mensah 2, Rød 2, L. Møller 2 – Steinhauser 4, Pevnov 2); Rote Karte: Pevnov (31./ grobes Foulspiel); Siebenmeter: 6/2:7/3 (Hansen und Jakobsen scheitern an Ebner, L. Møller scheitert an Quenstedt, L. Møller wirft neben das Tor – Seinhauser scheitert zwei Mal an Buric und einmal an K. Møller, Gerbl scheitert an Buric); Zuschauer: 6019
Spielverlauf: 5:3 (7.), 6:9 (13.), 9:12 (18.), 15:15 (25.) – 15:21 (31.), 19:22 (36.), 21:24 (40.), 22:27 (43.), 23:30 (48.), 28:34 (56.)