Ein anderer Gegner-Typ

- SG muss sich vor Duell mit den Löwen umstellen

Nur noch englische Woche – das ist das Programm der SG Flensburg-Handewitt bis Weihnachten. Deshalb lauert auch zwei Mal die Woche die Gefahr, irgendwo zu stolpern. Schon am Samstag ab 18 Uhr muss die SG alles geben, um sich in der ausverkauften Campushalle gegen die Rhein-Neckar Löwen keine Blöße zu erlauben.

Die Analyse des schwer erkämpften Sieges von Elverum ist auf Sonntag verschoben. Natürlich war Nicolej Krickau gerade mit der Defensiv-Leistung seiner Truppe nicht zufrieden, aber die wertvollen Rückschlüsse einer Auswertung braucht es erst für Dienstag. „Elverum und die Rhein-Neckar Löwen sind von der Struktur her ein ganz anderer Typ“, erklärt der SG Coach. „Wir haben jetzt auch ganz andere Voraussetzungen und werden mit Sicherheit absolut bereit sein.“ Ihn interessierte in den letzten 48 Stunden weniger der eigene Auftritt in Norwegen als die jüngsten Vorstellungen des kommenden Gastes aus Baden. „Ergebnistechnisch sieht es vielleicht nicht so aus, aber die Löwen zeigten schon viele starke Leistungen“, findet Nicolej Krickau, der nicht nur auf seine 14 Profis setzt, sondern auch auf den „achten Mann“, auf die 6300 Fans. Die Rhein-Neckar Löwen waren auch unterwegs und gewannen am Dienstag hauchdünn mit 36:35 bei Benfica Lissabon. Den Sieg rettete ausgerechnet Niclas Kirkeløkke mit seinem Treffer Nummer 14. Der zukünftige SG Akteur hatte zuletzt viele sehr gute Auftritte und bildet mit Spielmacher Juri Knorr sowie Kreisläufer Jannik Kohlbacher ein magisches Dreieck.

Mit weniger Stress in der Abwehr?
Was ungewöhnlich ist: Die Süddeutschen rotieren unter drei Torhütern. „Das stelle ich mir gerade für den Kopf schwer vor“, meint SG Keeper Kevin Møller. „Man weiß ja gar nicht, wer hinter der Bank sitzt oder wer sich als zweiter Schlussmann bereithalten soll.“ Bei der SG weiß er schon rund 24 Stunden vor dem Anpfiff, ob er anfängt oder nicht. In Elverum stand der Däne zunächst zwischen den Pfosten und hatte einen schweren Job. „Wir haben uns zu sehr gestresst“, findet Kevin Møller. „Das Vertrauen zwischen Abwehr und Torwart fehlte etwas. So wurde manchmal zu viel geholfen, wodurch Räume für Elverum entstanden.“ Er selbst sieht sich in dieser Spielzeit noch nicht am Maximum angekommen, weiß aber auch um die besondere Rolle eines Handball-Torhüters. „Am Ende des Tages“, sagt Kevin Møller mit einem Schmunzeln, „bekommen wir das meiste Lob oder eben sehr viel Kritik.“ Am Samstag dürfen es gerne Jubelarien sein – und eine Siegesfeier.