Never change a winning team! Dieser im Sport geflügelte Ausspruch passt bestens zu den Füchsen Berlin. Sie landeten in der letzten Serie auf einem achtbaren dritten Rang in der LIQUI MOLY HBL und gewannen die EHF European League. Vor dieser Saison wurden deshalb am Kader nur marginale Änderungen vorgenommen. Und es sieht gut aus für die Handballer aus der Bundeshauptstadt: Mit dem SC Magdeburg wetteifern sie derzeit um die Tabellenspitze und damit um die deutsche Meisterschaft. „Unsere Stammspieler reißen ein unfassbares Programm ab. Für mich ist das, was wir dieses Jahr spielen, ganz ehrlich ein Wunder“, übt sich Stefan Kretzschmar in Understatement. Der Füchse-Sportvorstand hat selbst bis 2026 verlängert. Im Sommer hätte er gerne den Kader etwas breiter aufgestellt. Doch nach dem Abgang des dänischen Rückraumspielers Jacob Holm fand sich kein adäquater Ersatz. Es blieb bei der Auffrischung beider Flügel. Der schwedische Linksaußen Jerry Tollbring spielte schon vier Jahre bei den Rhein-Neckar Löwen und mischte auch mit GOG die EHF Champions League auf. Auf der anderen Seite ist Hákun West av Teigum einer der Namen, die für den europäischen Newcomer Färöer stehen. Die Insulaner aus dem Nordatlantik sorgten in der Berliner EM-Vorrunde für einen der atmosphärischen Höhepunkte des Turniers.
Sieben Berliner EM-Fahrer
Dagegen waren die drei deutschen Vorrunden-Partien in Berlin nur mit wenig Lokalkolorit versehen. Die Rückraumakteure Paul Drux und Fabian Wiede wurden nicht rechtzeitig fit oder waren verletzt. So hatten die Füchse in Youngster Nils Lichtlein trotz ihrer imposanten Nachwuchsarbeit nur einen aktuellen DHB-Akteur. Der Junioren-Weltmeister ist einer der Shooting-Stars der Saison, kam bei der EM aber nur auf überschaubare Einsatzzeiten. Ganz anders Mathias Gidsel, der alles überragende dänische Rückraumspieler. „Er hat nie einen schlechten Tag, sorgt – wenn er nicht selbst den Abschluss sucht – stets für Tempo, sucht die Kreisläufer und macht viele Kreuzbewegungen“, weiß SG Coach Nicolej Krickau, der ihn bis 2022 bei GOG trainierte. In Berlin macht Mathias Gidsel gerne im Verbund mit Landsmann Lasse Andersson Alarm. Letzterer war nicht bei der EM dabei – was nicht gegen seine Qualitäten, sondern für die Stärke Dänemarks spricht. Mit Hans Lindberg (Dänemark), Max Darj (Schweden), Dejan Milosavljev und Mijajlo Marsenic (beide Serbien) gab es weitere Berliner EM-Fahrer.
