Ein Rückblick in den Februar 2020: 9312 Zuschauer sahen in Lillehammer, wie die SG gegen Elverum Handball mit 34:28 gewann. Die Norweger nutzten damals die große „Hakons Hall“ in der ehemaligen Olympiastadt, um der EHF Champions League die große Bühne zu bieten. Ein solch großes Handball-Fest gab es vor Wochenfrist nicht. Der Spielort war diesmal die kleine Terningen-Arena, die 1850 Interessierten eine packende Partie bot. Der Wechsel der Spielstätte passt zur grundsätzlichen Situation im norwegischen Vereinshandball. Nach elf norwegischen Meisterschaften in Serie erlebte die Kleinstadt am Fluss Glomma im Frühling keine Titelsause. Nun gibt es Kolstad IL, wo die besten Handballer des Landes unter Vertrag stehen. Elverum ist nur noch die Nummer zwei und setzt nun hauptsächlich auf ein jüngeres Team. Das ist aber alles andere als schlecht. Elverum gewann zuletzt mit 34:23 in Bergen und liegt in der norwegischen Liga nur einen Zähler hinter dem neuen Platzhirsch Kolstad.
Junge, talentierte Mannschaft
Trainer Børge Lund, der eine längere Bundesliga-Vergangenheit mit Stationen in Nordhorn, Kiel, Mannheim und Berlin besitzt, scheint es zu gelungen, ein schlagkräftiges Team aufzubauen. „Diese Mannschaft verfügt durchaus über europäische Erfahrung und läuft viel“, beobachte SG Coach Nicolej Krickau. „Der Kader hat die nötige Breite, um mit viel Intensität und Energie zu agieren.“ Ein Beispiel: Mit Kristian Hübert Larsen, Endre Langaas und dem Schweden Kassem Awad gibt es drei fast gleichwertige Kreisläufer. Der Handball-Kopf von Elverum ist Tobias Grøndahl. Der 22-Jährige ist ein aufstrebender, technisch starker Spielmacher, der bereits das norwegische Nationaltrikot trägt. Neben ihm entfaltet vor allem der schwedische Halblinke Daniel Blomgren viel Gefahr. Einige Akteure stehen im Kader, die August Pedersen und Aksel Horgen, die beiden Norweger der SG, bestens kennen. Linkshänder Magnus Søndenå etwa bildete einst in Haslum zusammen mit Aksel Horgen die rechte Seite. Zudem verpflichtete der Klub junge Profis aus dem Ausland. Zum Beispiel den spanischen Zwei-Meter-Mann Antonio Serradilla und den ungarischen Spielmacher Peter Lukacs. Der tschechische Keeper Simon Mizera zog sich unlängst einen Kreuzbandriss zu. Da sich auch die Nummer eins, Robin Haug, vor einer Woche ebenso schlimm am Knie verletzte, hat Elverum ein Torhüter-Problem.