Der PSG-Heimnimbus wackelte

- SG schlug sich in Paris sehr achtbar

Die SG Flensburg-Handewitt zog sich bei Paris Saint-Germain HB sehr gut aus der Affäre, verlor aber letztendlich knapp mit 30:32 (16:17). Nach der verpassten Überraschung hat der deutsche Meister nun 7:9 Punkte in der Staffel A der VELUX EHF Champions League auf dem Konto.

Johannes Golla lochte nach Pass von Jim Gottfridsson ein, Gøran Johannessen schloss aus dem Rückraum ab – die SG mischte sofort gut mit. Bei PSG fiel nach wenigen Minuten der einzige Linkshänder Nedim Remili mit einer Fuß-Blessur aus. Der französische Meister stellte stattdessen das dänische Rückraumass Mikkel Hansen aufs Feld. Der Favorit schien seine Sache zu machen, führte bald 7:5. Doch die SG hielt mutig dagegen. Michal Jurecki kam von Anfang im rechten Rückraum zum Einsatz und setzte sich mit Dampf zum 7:8 durch. Lasse Svan musste angeschlagen auf die Bank, Marius Steinhauser griff ein. Magnus Jøndal traf vom linken Flügel, Anders Zachariassen vollendete vom Kreis zum 10:12. In der Abwehr hatte die SG gegen die individuelle Stärke der Gastgeber einen schweren Stand. Dennoch wäre bei konsequenterer Verwertung der Chancen für die SG noch mehr möglich gewesen, als ein 16:17-Rückstand zur Pause.

SG mit beeindruckender Moral
Auch in der zweiten Hälfte überzeugte die SG. Jim Gottfridsson und Gøran Johannessen, der das 18:18 markierte, brachten die PSG-Deckung mehrfach in Unordnung. Als die Gäste etwas ins Hintertreffen gerieten, griff SG Coach Maik Machulla mit seiner grünen Karte ein. Für einige Minuten mischte nun Holger Glandorf mit. Gøran Johannessen schaffte den 22:22-Ausgleich. Marius Steinhauser verwandelte seine Siebenmeter, Jim Gottfridsson fand immer wieder Lücken in der PSG-Abwehr. 27:27 hieß es nach 51 Minuten – nach 40 Spielen ohne Niederlage wackelte der PSG-Heimnimbus in der VELUX EHF Champions League. Eine kurze Schwächephase brachte die Hausherren auf drei Treffer weg. Sander Sagosen ragte aus der PSG-Startruppe heraus. Die Moral der SG war aber immer intakt. Auch ein gebündeltes Pfosten-Latten-Pech in einem Angriff warf sie nicht aus der Bahn. Elf Sekunden vor Schluss stellte Marius Steinhauser tatsächlich noch einmal den Anschluss her. Für mehr langte die Zeit leider nicht mehr.

Paris Saint-Germain HB – SG Flensburg-Handewitt 32:30 (17:16)
Paris Saint-Germain HB: Gerard (4 Paraden, ab 45.), Corrales (11/1 Paraden) – Sigurdsson, Keita, Sagosen (7), Kounkoud (1), Remili, Abalo, Syprzak (2), L. Karabatic (3), Morros, Hansen (7/3), N. Karabatic (4), Ekdahl du Rietz (6), Nahi (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (10 Paraden), Bergerud (3 Paraden, ab 49., bei zwei 7m) – Golla (5), Glandorf, Svan, Jeppsson (3), Jøndal (3), Steinhauser (5/5), Heinl, Zachariassen (1), Johannessen (5), Gottfridsson (3), Jurecki (5)
Schiedsrichter: Leszczynski/Piechota (Polen); Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Sagosen 2, Konkoud 2, Morros 2, L. Karabatic 2 – Heinl 4, Glandorf 2, Zachariassen 2, Johannessen 2); Siebenmeter: 4/3:6/5 (Hansen an die Latte – Jøndal scheitert an Corrales); Zuschauer: 2500
Spielverlauf: 1:0 (2.), 2:2 (4.), 4:2 (6.), 5:4 (8.), 7:5 (9.), 7:8 (12.), 9:8 (17.), 9:10 (19.), 10:12 (21.), 12:12 (23.), 13:14 (26.), 15:14 (27.), 16:16 (29.) – 18:16 (31.), 18:18 (34.), 20:18 (36.), 21:19 (37.), 22:20 (41.), 22:22 (44.), 24:23 (46.), 25:25 (49.), 26:26 (50.), 27:27 (51.), 30:27 (55.), 31:28 (58.), 31:30 (60.)