Die Rhein-Neckar Löwen gehören definitiv zu den Top-Klubs der letzten Jahre. Sie gewannen seit 2016 zwei Meisterschaften und ein Mal den DHB-Pokal. Doch in dieser Saison liegen die Badener bislang hinter den Vorgaben. 9:9 Punkte - das war nicht die erhoffte Ausbeute in der LIQUI MOLY HBL. Große Enttäuschung löste das Ausscheiden in der Qualifikation zur Euro League aus. Benfica Lissabon war zu stark. Auch eine Corona-Zwangspause musste verkraftet werden. „Uns fällt es schwer, die eigenen Erwartungen herunterzuschrauben“, sagte Rechtsaußen Patrick Groetzki. Es riecht alles nach einer Phase des Umbruchs, die durch zwei weitere Personalien bestärkt wurde. Weltklasse-Spielmacher Andy Schmid wird die Rhein-Neckar Löwen am Ende dieser Saison verlassen. Keeper Andreas Palicka nahm ein Angebot von Paris Saint-Germain HB an und befindet sich in der LIQUI MOLY HBL ebenso auf Abschieds-Tournee.
Die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt
Hinter den Kulissen wird eine neue Philosophie ausgegeben. „Wir können keine fertigen Weltklasse-Spieler holen und damit auch gewissermaßen eine Erfolgsgarantie geben“, erklärt Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. „Unser Konzept muss es sein, entwicklungsfähige Spieler zu uns zu holen und aus ihrem Talent das Optimum zu machen.“ So wurde für den zentralen Rückraum der 21-jährige Jung-Nationalspieler Juri Knorr an Land gezogen. Für die Flügel wurden neue Backups für Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki verpflichtet: auf Linksaußen der Finne Benjamin Helander, auf Rechtsaußen der Spanier Mamadou Diocou. Die Arbeit am Kader ist jetzt auf mehrere Schultern verteilt. Der aktuelle Cheftrainer Klaus Gärtner ist genauso im Boot wie Sebastian Hinze, der im kommenden Sommer das Zepter übernehmen wird.