Bis Anfang November sah die Bilanz absolut trostlos aus: Mit 0:18 Punkte zierte GWD Minden das Tabellenende der LIQUI MOLY HBL. Viele Beobachter sahen im westfälischen Traditionsklub den Absteiger Nummer eins. Inzwischen haben sich die Grün-Weißen gefangen, der Klassenerhalt ist wieder denkbar. Der Fehlstart war nicht schwer zu erklären. Im Kader herrschte eine große Fluktuation. Nicht weniger als acht Abgänge, darunter Stammkräfte wie Juri Knorr, Christoffer Rambo und Kevin Gulliksen, mussten verkraftet werden. Im Gegenzug tauchten unter der Rubrik „Neuzugang“ nicht weniger als ein Dutzend Spieler auf. Darunter viele Nachwuchskräfte wie Magnus Holpert, ein Talent der SG, oder das tunesische Juwel Mohamed Darmoul, das keinerlei Bundesliga-Erfahrung besaß. Auch der slowenische Halblinke Jan Grabenc, der kroatische Linkshänder Nikola Jukic und der slowakische Rechtsaußen Tomas Urban betraten Neuland. Der einzige neue Routinier war Spielmacher Niclas Pieczkowski. Erst in der letzten Woche wurde Marko Vignjevic verpflichtet. Der Serbe soll nach den Ausfällen von Doruk Pehlivan und Miljan Pusica im linken Rückraum Miro Schluroff und Jan Grebenc entlasten.
Wechsel auf der GWD-Geschäftsstelle
Angesichts der mageren Wochen rumorte es schon im November unter den GWD-Gesellschaftern, die sich zu einer Sondersitzung trafen. In der anschließenden Diskussion gab es den mehrheitlichen Entschluss, sich von Sport-Geschäftsführer Frank von Behren zu trennen und der Mannschaft um Trainer Frank Carstens das Vertrauen auszusprechen. Im Januar wurde bekannt, dass auch der Vertrag mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Markus Kalusche nicht über den Sommer hinaus verlängert wird. Als Grund gab der Tabellenletzte eine „strukturelle Neuausrichtung“ des Vereins an. Einige sportliche Ausrufezeichen hellten in den letzten Monaten die Stimmung auf. Es glückten Siege bei der MT Melsungen und gegen den Bergischen HC. Die Torhüter Carsten Lichtlein und Malte Semisch erwiesen sich mehrfach als Fels in der Brandung. Allerdings steht auch für die nächste Saison bereits ein erster Abgang fest: Kreisläufer und Abwehrchef Lucas Meister zieht es zum SC Magdeburg.