Der „ewige” Europacup-Sieger

- 25. Mai 2012: Ein Höhepunkt in der SG History

Die Erinnerungen an den 25. Mai 2012 verursachen immer noch Gänsehaut. Damals krönte die SG Flensburg-Handewitt eine starke Saison mit dem Triumph im Europacup der Pokalsieger. Es war der erste Titel nach sieben Jahren. Es folgten eine legendäre Party mit den Fans – und erfolgreiche Jahre.

Holger Glandorf, nun Geschäftsführer, ist heute am dichtesten dran am damaligen Erfolg. Auf der Geschäftsstelle steht nämlich die Trophäe. Nach 37 Jahren wurde der Europacup der Pokalsieger abgeschafft. Die SG durfte das gute Stück behalten – und mutierte damit zum „ewigen“ Europacup-Sieger. Holger Glandorf blickt auf das silberne Andenken und erinnert sich. „Mit einer neuformierten Mannschaft kehrten wir zurück in die Champions League”, erzählt er. „Dieser Titel war ein schöner Abschluss der Saison.” Er selbst konnte im Finale wegen einer kniffligen Verletzung nicht mitwirken. Stattdessen saß er mit  Spezialschuh auf der Bank, agierte als Co-Trainer und führte Statistik. „Es war für mich schön, nicht hinter, sondern auf der Bank zu sitzen”, erklärt Holger Glandorf heute. In den ersten Runden war er auf dem Spielfeld dabei, als es gegen Banik Karvina, FTC-PLER Budapest und Motor Zaporozhye ging.

Finalspiele gegen Gummersbach
Nach dem Halbfinale gegen den spanischen Vertreter BM Aragon waren die beiden Finals gegen den Titelverteidiger VfL Gummersbach erreicht. Rückraumass Thomas Mogensen erinnert sich: „Wir hatten gerade zum zweiten Mal den DHB-Pokalsieg knapp verpasst. Dadurch bekamen wir einen riesigen Geschmack auf ein Endspiel.” Die erste Partie fand vor 2100 Zuschauern in der Eugen-Haas-Halle statt. Ein packendes Duell mit viel Tempo – aber auch einigen Blackouts. Lasse Svan, der letzte verbliebene Akteur aus dem damaligen SG Kader, markierte  mit einem herrlichen Dreher den 34:33-Siegtreffer. „Auswärts war es schwer“, meint Ex-Kapitän Tobias Karlsson. „Gummersbach spielte damals mit Kentin Mahé und Patrick Wiencek und versuchte in der engen Halle alles.“

Erinnerungen an 2010
Vor dem Rückspiel erinnerte man sich an die Party von 2010, als ein dritter Bundesliga-Platz für große Euphorie im Deutschen Haus gesorgt hatte: „Stellt euch vor, was hier los wäre, wenn wir wirklich etwas gewinnen.” Der 25. Mai 2012 sollte tatsächlich ruhmreich in die Geschichte eingehen. „Wir hatten alles im Griff, Gummersbach immer auf Distanz“, sagt Jacob Heinl über den 32:28-Erfolg. Kurz darauf durfte Tobias Karlsson die Trophäe entgegennehmen. „Deswegen war ich Kapitän, um den Pokal als erster zu heben“, schmunzelt der Schwede, der damals in den Sektfontänen verschwand. „Nein, auch als Zehnter ist es toll. Dieser Moment fühlt sich so an wie Schampus im Körper, ein spritziges Gefühl voller Freude, Dankbarkeit und Stolz, dass wir nach anderthalb Jahren unter Trainer Ljubomir Vranjes etwas erreicht hatten.” Danach stieg eine Feier mit den eigenen Fans in der FLENS-ARENA, was dieser Generation nur 2018, bei der Meisterschaft, nochmals vergönnt war. „Irgendwie war alles losgelöst“, schwärmt der damalige Kreisläufer Jacob Heinl. „Wir sind durch die Halle gelaufen, feierten dann in der Kabine und im Foyer weiter, ehe wir am nächsten Tag verkatert auf dem Südermarkt waren.“ Dort empfingen rund 2000 Fans ihre Helden. „Danach wussten wir, wie man in Flensburg feiert“, lächelt Lasse Svan, der als einziger Akteur von damals noch immer im Kader steht.