"Den Spielbetrieb aufrecht erhalten"

- SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke im Gespräch

Nach der weiteren Spielabsage des Spiels gegen HC Meshkov Brest, steht die SG nun vor der Herausforderung vier Spiele der EHF Champions League und der LIQUI MOLY in den bereits sehr eng getakteten Terminkalender zu integrieren und nachzuholen. SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke sieht darin eine enorme Herausforderung, inbesondere mit Blick auf die ohnehin hohe Belastung der Spieler. 

SG Geschäftsfüherer Dierk Schmäschke über...

...bereits vier Nachholspiele für die SG:
"Es gibt Möglichkeiten die Spiele unterzubringen, aber das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Uns war zu Beginn der Saison klar, dass es so kommen kann. Natürlich gibt uns das zu denken, da die Möglichkeiten für Nachholspiele sehr eingeschränkt sind. Der Spielplan ist ohnehin sehr eng getaktet mit Spielen in der Champions League und in der Bundesliga. Terminlich wird es schwierig und eng und wir werden sicherlich nicht alle Spiele noch in diesem Kalenderjahr unterbringen können."

...Lösungsansätze der Durchführbarkeit von Nachholspielen in der Liga und der Champions League:
"Wir sollten hierbei auch z.B. über Doppelspieltage am Samstag und Sonntag nachdenken, wie wir sie von Final-Four-Veranstaltungen kennen. Wenn nicht noch mehr Spiele ausfallen, kann das Programm auch unter diesen schwersten Voraussetzungen durchgezogen werden. Aber, auch das muss gesagt werden, hier und da stößt der faire Wettbewerb durch die enorme und ganz unterschiedliche Belastung natürlich an Grenzen, auch durch die hohe körperliche Belastung."

...die hohe Belastung der Spieler:
"Insgesamt macht es mir Sorgen, mit den vielen Nachholspielen, weil es auch bedeutet, dass wir die Spieler an anderer Stelle wieder mehr belasten und hier sind die Grenzen längst erreicht. Wir dürfen die Spieler nicht noch weiter überstrapazieren. Entsprechend hätten wir trotz aller schwierigen Umstände auch lieber in Brest gespielt. Dann hätten wir ein Problem weniger. Mit jedem ausgefallen Spiel spitzt sich die Lage mehr und mehr zu."

...eine Verschiebung der WM als möglicher Lösungsansatz:
"Unter den jetzigen Umständen ist die Lösung für mich eindeutig: Ich würde es für vernünftig halten, die WM und alle nachfolgenden Turniere um ein Jahr zu verschieben – ähnlich wie es mit den Olympischen Spielen 2020 passiert ist. Zum einen wäre das die epidemiologisch sinnvolle Entscheidung, zum anderen würden wir wertvolle Zeit gewinnen. Zeit für nachzuholende Spiele, aber auch Zeit zur Regeneration für  Spieler, die über Monate im Drei-Tages-Rhythmus spielen. Aber die Entscheidung treffen weder die Klubs noch die nationalen Verbände, sondern allein die IHF. Allerdings muss man auch bedenken, dass wir es nicht nur aus der deutschen Sicht sehen dürfen. Frankreich hat möglicherweise mit seiner Liga ähnliche Probleme wie wir, aber andere Länder haben durchaus ein hohes Interesse an der WM. Innerhalb der HBL haben wir jetzt begonnen, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen. Am Ende können wir aber nicht mehr als eine Empfehlung abgeben."