Den Schalter umlegen

- Von Paris in die „Hölle Nord“

Es ist einmal mehr der Takt der englischen Wochen, der der SG Flensburg-Handewitt die Abläufe vorschreibt. Am Freitagvormittag weilte der Tross noch in Paris, am Sonntag um 16 Uhr muss sie bereits die nächste Aufgabe in der LIQUI MOLY HBL meistern. In der FLENS-ARENA geht es gegen GWD Minden.

Erst am Freitagnachmittag war das jüngste Kapitel der EHF Champions League, das eine gute Leistung, aber keine Punkte brachte, beendet. Zum Training bat Maik Machulla seine Jungs nicht mehr. Der SG Coach hatte aber die Gewissheit, dass seine Jungs gedanklich bereits auf die nächste Aufgabe umgeschaltet hatten. Bereits am Vormittag, noch vor dem Abflug aus Paris, waren Minden und damit das nächste Heimspiel das Gesprächsthema. Der glatte 31:18-Erfolg im Hinspiel spielte keine Rolle mehr. Seit diesem ersten Pflichtauftritt im September hat sich viel verändert. Die Besetzungen beider Teams – und auch die Leistungskurven. Speziell bei den Westfalen zeigte das Formbarometer zuletzt nach oben. „Das ist eine Mannschaft, die um jeden Punkt kämpft", erzählte Maik Machulla seinen Jungs nach dem Frühstück. „Mein Kollege Frank Carstens ist dafür bekannt, wie gut er ein Team taktisch einstellen kann und junge Spieler integriert und entwickelt.“ Und er hatte dafür auch Zeit. Der letzte Einsatz, die 22:26-Niederlage gegen die ambitionierte MT Melsungen, datiert vom Donnerstag. Nicht den Donnerstag in dieser, sondern den in der letzten Woche. „Wir haben in den letzten Jahren in Flensburg zumindest immer gute Phasen gehabt“, sagt Frank Carstens. „Es wäre natürlich schön, einmal eine echte Sensation zu landen und Punkte zu holen, die nicht eingeplant sind.“

Eine ganz andere Ausgangslage als in Paris
Die SG trifft sich am Samstagvormittag zu ihrem einzigen Training zwischen der letzten und der kommenden Aufgabe. Dementsprechend haben die SG Akteure schon am Freitag einiges an taktisches Rüstzeug in Empfang genommen. Die Ausgangslage ist natürlich eine ganz andere als in Paris, als Favorit hat die SG nun selbst die Initiative zu ergreifen. „Wir müssen den Fokus auf uns richten, unseren Job machen, investieren und die Nase auch da reinstecken, wo es wehtut“, sagt Maik Machulla. „Wir müssen füreinander da sein, nur dann können wir erfolgreich sein. Es geht nie etwas von allein, wir müssen emotional bereit sein.“ Das Team hat die Frankreich-Tour gut überstanden. Der Kader kann wieder mit 16 Profis rotieren. „Man sieht mittlerweile auch an den Ergebnissen, dass bei der SG kein Spieler mehr fehlt“, meint Frank Carstens.