Ein Rekordsieg

- SG zelebrierte das 107. Landesderby

Das 107. Landesderby war wie Weihnachten und Geburtstag auf einen Schlag. Die SG Flensburg-Handewitt dominierte den THW Kiel wie noch nie und gewann mit 36:23 (17:12). Damit hat sie nach Abschluss der Hinrunde in der LIQUI MOLY HBL nunmehr 24:10 Punkte auf dem Konto. Die besten Torschützen waren Emil Jakobsen (8/3), Johannes Golla (7) und Jim Gottfridsson (5).

Wenn eine Stunde vor Anpfiff die ersten, kräftigen Gesänge von einer vollbesetzten Nordtribüne dringen – ja, dann ist nichts anderes als Zeit für ein prickelndes Landesderby. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid“, erschallte es zehn Minuten vor Anpfiff. Die Personallage: Johan Hansen und Magnus Rød konnten spielen, Anton Lindskog hingegen musste mit Rückenschmerzen passen. Die Partie begann furios: Der THW schloss einen Kempa-Trick ab, Emil Jakobsen glänzte mit Tor und Überschlag. Jim Gottfridsson düste durch. 2:1, die erste Führung! Die Torhüter waren durchaus ein Faktor dafür, dass die Treffer-Frequenz zunächst überschaubar blieb. Nach rund zehn Minuten kam die SG richtig in Fahrt. Mads Mensah zog aus dem Rückraum ab. 7:5! Magnus Rød fand die Lücke. 9:6! Goldig die 22. Minute: Der kurzfristig eingewechselte Teitur Einarsson schloss einen Konter ab, Emil Jakobsen nur wenige Sekunden später den nächsten. 12:8 – die „Hölle Nord“ tobte! Die SG spielte die Angriffe gut aus, lag kurz darauf sogar mit 16:10 vorn und ging mit einem respektablen Fünf-Tore-Vorsprung in die Pause.

SG wie im Rausch
Die gut 6000 Zuschauer, die mit der SG hielten, verabschiedeten ihre Jungs mit stehenden Ovationen in die Kabinenbesprechung. Der THW erwischte einen blendenden Restart und schaffte binnen 100 Sekunden einen 3:0-Lauf. Die SG blieb ruhig, machte weiterhin ihr Spiel. Und als Mads Mensah zum 20:15 verwandelte, war alles beim Alten. Die Kieler versuchten es mit sieben Feldspielern, doch sie scheiterten an Benjamin Buric. Johannes Golla schaltete zwei Mal schnell und traf aus der Distanz. 24:17 – Festtagsstimmung in der „Hölle Nord“. Und es wurde immer schöner. Abwehr und Benjamin Buric waren prächtig disponiert, Magnus Rød erhöhte auf 26:18. Hendrik Pekeler konnte Jim Gottfridsson nur mit einem Foul stoppen und sah dafür die rote Karte. Jim Gottfridsson setzte sich auf die Bank. Lasse Møller kam und war so ein unmittelbarer Protagonist der rauschenden Schlussphase. Der Vorsprung schnellte in die Höhe. Und als Lasse Møller den 36:23-Endstand markierte, war der höchste Sieg der SG in der fast 40-jährigen Derby-Historie perfekt. „Die Nummer eins im Land sind wir“, sangen die Fans. Und: „Oh, wie ist das schön…"

SG Flensburg-Handewitt – THW Kiel    36:23 (17:14)
SG Flensburg-Handewitt:
Buric (16 Paraden) – Golla (7), Hald (1), Kirschberger, Einarsson (2), Mensah (3), Gottfridsson (5), Hansen (2), Jakobsen (8/4), Semper, L. Møller (3), Rød (5)
THW Kiel: N. Landin (8 Paraden), Mrkva (1 Parade, ab 52., bei einem 7m) – Duvnjak (3), Sagosen (3), Reinkind (5), M. Landin (1), Øverby, Wiencek, Ekberg (5/3), Pabst (1), Dahmke, Zarabec (3), Wallinius (2), Bilyk, Pekeler
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Rød 2 – Pekeler 4, M. Landin 2, Sagosen 2); Rote Karte: Pekeler (47. Pekeler, Foulspiel); Siebenmeter: 4/3:3/3 (Jakobsen trifft Latte); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:1 (3.), 3:3 (8.), 4:4 (12.), 6:4 (14.), 7:6 (17.), 9:6 (19.), 10:8 (21.), 12:8 (22.), 13:10 (24.), 16:10 (28.), 17:11 (29.) – 17:15 (32.), 20:15 (36.), 21:17 (38.), 24:17 (40.), 26:18 (43.), 27:19 (45.), 28:20 (47.), 32:20 (53.), 34:21 (56.), 35:23 (59.)