Krimi ohne Happyend

- SG bekam das Spiel in Eisenach nie in den Griff

Eine Woche vor den EHF Finals muss die SG Flensburg-Handewitt einen Rückschlag verdauen. Sie verlor in der LIQUI MOLY HBL beim ThSV Eisenach mit 27:28 (13:14). Die besten Torschützen waren Jim Gottfridsson, Simon Pytlick und August Pedersen, die alle fünf Mal trafen.

Die gute Nachricht: Kay Smits saß mit auf der Bank. In der Startaufstellung stand er natürlich noch nicht. Diese erinnerte sehr an die vom Mittwoch, als Hamburg überrannt wurde. Jim Gottfridsson warf per Gegenstoß das erste Tor, doch insgesamt regierte in der Werner-Aßmann zunächst der Chancen-Wucher. In Überzahl markierte Lukas Jørgensen das 3:2. Es schien alles seinen normalen Gang zu gehen. Doch dann wollte der Ball nicht mehr ins Tor. Die SG fing sich einen unglaublichen 0:6-Negativlauf und hatte nach 13 Minuten erst drei magere Treffer erzielt. Nicolej Krickau intervenierte mit dem Buzzer. Ruhe kam aber nicht ins Spiel. Der Rückstand wuchs auf 4:10. Die Werner-Aßmann-Halle tobte. Die mitgereisten SG Fans hatten ihren Optimismus nicht verloren, feuerten ihre Lieblinge an. Immerhin erhöhte sich nun die Tor-Frequenz. Teitur Einarsson war angeschlagen und wurde durch Mads Mensah ersetzt. Jim Gottfridsson sah nun mehr Lücken in der Eisenacher Abwehr und verkürzte mit einem Doppelschlag auf 10:13. Kevin Møller hatte nun mehr Paraden und belohnte die Abwehrarbeit. Der nächste Konter lief, und Lukas Jørgensen traf zum 12:13. Zur Pause war die SG bis auf einen Treffer wieder dran und das Tief der ersten Viertelstunde fast vollständig repariert.

SG fast durchgängig hinten dran
Im ersten Positionsangriff nach der Pause hatte Jim Gottfridsson viel Platz und glich tatsächlich zum 14:14 aus. Simon Pytlick düste über das Parkett und freute sich über die erste Führung seit der unmittelbaren Anfangsphase. Im Gegenzug feierte Kevin Møller seine zehnte Parade. Dann schlichen sich aber drei Fehlwürfe ein – und das Momentum wanderte schon wieder auf die andere Seite. Auf dem linken Flügel agierte seit Mitte der ersten Hälfte August Pedersen. Für die Siebenmeter betrat aber Emil Jakobsen das Spielfeld. Der Däne vollstreckte zum 18:19-Anschluss. Die SG hatte weiterhin einen schweren Stand gegen unorthodoxe Eisenacher. Benjamin Buric ging die letzten zwölf Minuten in den Kasten. Lasse Møller schaffte den 24:24-Ausgleich. Was für eine spannende Partie! Es streuten sich wieder fünf torlose Minuten ein, dann eilte August Pedersen zum 25:25. Die Thüringer gingen immer wieder in Führung. Als Johannes Golla wegen einer Zeitstrafe fehlte und ein Anspiel an den Kreis nicht funktionierte, landete der Ball zum 25:27 ins leere Gehäuse. Langsam wurde es eng. Lukas Jørgensen brachte die SG nochmals auf 27:28 heran. Wenige Sekunden vor Schluss hielt Benjamin Buric. Der SG blieben elf Sekunden. Wieder bekam Lukas Jørgensen den Ball, doch dieses Mal scheiterte der junge Däne.

ThSV Eisenach – SG Flensburg-Handewitt    28:27 (14:13)
ThSV Eisenach: Kornecki (15 Paraden), Spikic (1 Parade) – Reichmuth, Zehnder (12/2), Patrail, Walz (1), Mengon (1), Grgic (7), Ende (1), Meyer, Lumbroso (2), Donker (1), Kraus (3), Kurch, Saul
SG Flensburg-Handewitt: Buric (4 Paraden, ab 48.), K. Møller (13/3 Paraden) – Pytlick (5), Golla (1), Einarsson, Mensah, Gottfridsson (5), Jørgensen (4), Hansen (1), Horgen, Pedersen (5), Zivkovic (n.e.), Jakobsen (2/2), Smits (n.e.), Blagotinsek, L. Møller (4)
Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig); Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Reichmuth 2, Donker 2 – Hansen 2, Golla 2, Jørgensen 2); Siebenmeter: 5/2:2/2 (Zehnder scheitert zwei Mal an K. Møller, Grgic einmal); Zuschauer: 3082
Spielverlauf: 0:1 (3.), 1:2 (5.), 2:3 (7.), 8:3 (13.), 10:4 (17.), 10:6 (19.), 11:7 (20.), 13:7 (22.), 13:12 (27.) – 14:15 (32.), 17:15 (36.), 18:17 (38.), 20:18 (40.), 20:20 (42.), 22:20 (44.), 23:22 (46.), 24:24 (50.), 25:25 (55.), 27:25 (57.), 28:26 (58.)