Tolle Saison ohne Krönung

- SG besiegte den HBW Balingen-Weilstetten mit 38:26

Virtuell ist die SG Flensburg-Handewitt für einige Minuten deutscher Meister gewesen, am Ende reicht es haarscharf nicht. Während der THW Kiel sich in Mannheim zu einem Unentschieden, zitterte, deklassierte die SG den HBW Balingen-Weilstetten mit 38:26 (24:12) und beendete die LIQUI MOLY HBL mit tollen 68:8 Punkten.

Virtuell ist die SG Flensburg-Handewitt für einige Minuten deutscher Meister gewesen, am Ende reicht es haarscharf nicht. Während der THW Kiel sich in Mannheim zu einem Unentschieden zitterte, deklassierte die SG den HBW Balingen-Weilstetten mit 38:26 (24:12) und beendete die LIQUI MOLY HBL mit tollen 68:8 Punkten als Vize-Meister.
Die Begeisterung in der „Hölle Nord“ entlud sich vor dem Anpfiff in einem blau-roten Konfetti-Regen. Stehende Ovationen begleiteten die „Flensburg-Handewitt“-Rufe. Ein schöner Klangteppich für die ersten Tore, die Magnus Rød und Hampus Wanne erzielten. Anfangs hielt der HBW mit, 4:4 hieß es nach fünf Minuten. Doch der Elan der SG war kaum zu bremsen. Die Gegenstöße liefen: Lasse Svan und Hampus Wanne trafen. Beim 10:5 nahmen die Süddeutschen ihr erstes Team-Timeout. Das zweite folgte, als Jim Gottfridsson zum 16:7 durchbrach. Der Blick auf den Live-Ticker: Der THW führte nur 7:6 bei den Rhein-Neckar Löwen. Man durfte hoffen. Die SG düste über die Platte. Bereits nach 24 Minuten machte Jim Gottfridsson die 20 voll. Hampus Wanne drehte den Ball vom linken Flügel zum 24:12 in die Maschen. Die „Hölle Nord“ war aus dem Häuschen: „Wer nicht hüpft, ist ein Kieler!“ In Mannheim stand es zur Pause knapp 12:13.

Zittern am Live-Ticker
Die Saison war hart und lang. Die SG begann den zweiten Durchgang etwas ruhiger. Ein Distanztor von Hampus Wanne zum 27:15 und eine tolle Parade von Torbjørn Bergerud sorgten wieder für ordentlich Stimmung in der Halle. In Mannheim lag Kiel mit 16:13 vorn. Die SG hatte alles im Griff. Lasse Svan stach auf dem rechten Flügel durch zum 30:18. Elf Minuten vor Schluss wurde Magnus Jøndal mit Sprechchören empfangen: der letzte Vereinseinsatz seiner Karriere! Auch Marius Steinhauser mischte nun mit und schoss durch zum 33:22. Magnus Jøndal verwandelte einen Siebenmeter zum 36:24, während die Nordtribüne die verletzte Vereinslegende Jacob Heinl noch einmal feierte. In Mannheim fiel derweil der 20:20-Ausgleich. Magnus Jøndal – wer sonst – markierte den letzten SG Treffer des Tages. In Mannheim war man zeitlich sieben Minuten zurück. „Einmal Flensburg, immer Flensburg“-Gesänge wechselten sich mit Löwen-Anfeuerungen ab. Die Mannschaft registrierte auf einem Bildschirm, wie die Rhein-Neckar Löwen mit 24:23 in Führung gingen. Kollektives Zittern! Beim 25:25 der letzte Wurf von Andy Schmid. Der Ball flog am Tor vorbei – und der THW Kiel war deutscher Meister. Es dauerte ein paar Minuten, bis nach diesem emotionalen Krimi mit der Verabschiedung von sechs Akteuren begonnen werden konnte.

SG Flensburg-Handewitt – HBW Balingen-Weilstetten  38:26 (24:12)
SG Flensburg-Handewitt:
Bergerud (15/1 Paraden) – Golla (8), Hald (1), Svan (7), Wanne (10/4), Jøndal (2/2), Steinhauser (1), Mensah, Søgard, Gottfridsson (4), Rød (5)
HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky (7 Paraden) – Zobel (6), Kirveliavicius (6), Thomann (3/2), Nothdurft (2), Diebel (2), Schoch, Saueressig (3), Röller (3), Heinzelmann (1), Strosack
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Hald 2 – Notdurft 2, Röller 2); Siebenmeter: 6/6:3/2 (Zobel scheitert an Bergerud); Zuschauer: 2300
Spielverlauf: 2:0 (2.), 2:2 (3.), 3:3 (4.), 4:4 (5.), 6:5 (8.), 10:5 (11.), 11:7 (12.), 20:7 (24.), 20:9 (25.), 21:11 (27.), 22:12 (29.) – 24:13 (31.), 25:15 (34.), 28:15 (38.), 29:17 (41.), 30:19 (44.), 31:21 (46.), 33:22 (51.), 35:23 (53.), 37:24 (58.), 38:25 (60.)