Alles im Griff

- SG mit Emotionen und Souveränität

Das „Spiel der Woche“ ging an die SG Flensburg-Handewitt. Sie schlug am Samstagabend die Rhein-Neckar Löwen mit 33:25 (14:9). Damit verbesserte sie sich in der LIQUI MOLY HBL auf 18:6 Punkte. Die besten Torschützen waren Emil Jakobsen (7/3), Jim Gottfridsson (5) und Lasse Møller (5).

Nach einer Gedenkminute für den langjährigen SG Förderer Mike Lassen nahm die Partie schnell Fahrt auf. Es waren die Gastgeber, die einen tollen Start erwischten. Kevin Møller klaute den Löwen schon in der Anfangsphase einen Siebenmeter. Lasse Møller erzielte mit einem fast schon artistischen Nachwurf das 3:0. Der Gast aus Baden kam erst nach 6:20 Minuten zu seinem ersten Treffer. In der vollbesetzten „Hölle Nord“, in der sogar Vizekanzler Robert Habeck weilte, dominierten die Defensiven und phasenweise auch der „Chancen-Wucher“. Emil Jakobsen beendete mit dem Siebenmeter zum 8:4 eine fünfminütige Torflaute. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid“, hallte es von der Nordtribüne. Es waren vor allem die „Kevin-Møller-Festspiele“, die immer wieder für Jubelstürme in der „Hölle Nord“ sorgten. Der Keeper begeisterte in der ersten Hälfte mit 16 Paraden. Lukas Jørgensen entließ die Fans mit dem 14:8 mit einer Party-Stimmung in die Pause.

Kevin Møller und die SG feierten Festival
Wie würde es im zweiten Durchgang weitergehen? Fünf Tore sind in anderen Sportarten Welten, im Handball manchmal nur ein Fünf-Minuten-Polster. Zu Beginn der zweiten Halbzeit standen einmal mehr die Keeper im Mittelpunkt, dann setzten Jim Gottfridsson und Lasse Møller die ersten Bälle in die Maschen. Mit einem Sensationstor aus der Drehung schraubte Johannes Golla das Ergebnis auf 17:9. Ein Hattrick vom künftigen SG Akteur Niclas Kirkeløkke ließ den Vorsprung zwischenzeitlich wieder auf fünf Treffer schrumpfen, doch die SG hatte weiterhin alles im Griff. Lasse Møller zog durch zum 21:14. Die Fans sangen: „Lasse, ist wieder da!“ Zehn Minuten vor Schluss – es hieß 26:19 – nahm Nicolej Krickau sein zweites Team-Timeout. Auch in der Schlussphase war eine konzentrierte Leistung nötig. Es sollte nichts mehr anbrennen. Per Gegenstoß machte Emil Jakobsen die 30 voll. Stehende Ovationen begleiteten die letzten Aktionen. Kevin Møller zauberte eine weitere Parade aufs Parkett, dann setzte Lasse Møller mit einem gewaltigen Wurf den Schlusspunkt. Nach dem Schlusspfiff schritten die Spieler mit einem großen Plakat über das Spielfeld: „Nur gemeinsam!"

SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen 33:25 (14:9)
SG Flensburg-Handewitt:
K. Møller (21/1 Paraden) – Golla (3), Einarsson (2), Mensah (2), Gottfridsson (5), Jørgensen (3), Hansen (3), Jakobsen (7/3), Smits (3/2), Blagotinsek, L. Møller (5)
Rhein-Neckar Löwen: Späth (10 Paraden), Appelgren (5 Paraden, ab 37.) – Kirkeløkke (9), Plucnar (3), Knorr (2/1), Oskarsson (1), More (4), Holst Jensen, Davidsson (1), Forsell Schefvert, Gislason, Lindenchrone (2), Jaganjac, Zacharias (1), Kohlbacher (2)
Schiedsrichter: Hurst/Krag (Oberursel/Nieder-Eschbach); Zeitstrafen: 2:8 Minuten (L. Møller 2 – Jaganja 4, Knorr 2, Plucnar 2); Siebenmeter: 5/5:2/1 (Knorr scheitert an K. Møller); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 3:0 (5.), 5:1 (10.), 6:2 (11.), 6:4 (14.), 8:4 (19.), 10:5 (25.), 12:6 (27.), 13:8 (29.) – 17:9 (35.), 18:10 (36.), 19:11 (37.), 19:14 (40.), 21:14 (42.), 22:16 (44.), 24:17 (47.), 26:18 (49.), 27:20 (52.), 28:22 (53.), 30:22 (56.), 30:24 (57.), 32:25 (59.)